Biken und genießen auf Korcula – Oliven-Camping auf der Kroatien Tour
Nach den vielen Eindrücken in Dubrovnik haben wir uns am vierten Urlaubstag in Richtung Korcula aufgemacht. Ein Freund hatte uns die Insel als wunderschön und ziemlich flach beschrieben – das ist ja wie man weiß alles relativ! Unser Host vom Camping Kate hatte uns das Camp Mindel auf Korcula empfohlen, der Platz liegt ganz im Norden der langgestreckten Insel. Unser Plan für die nächsten Tage: Biken und genießen auf Korcula – Oliven-Camping auf der Kroatien Tour.
Über die Halbinsel Peljesac zur Fähre
Von Dubrovnik aus geht es erst mal der Küste entlang wieder nach Norden, bevor es links Richtung Orebic abzweigt. Die Straße schlängelt sich die ganze Landzunge entlang durch Weinberge, vorbei an Verkostungs- und Verkaufsständen. In einem kleinen Supermarkt ist eine ganze Wand mit einem Weinregal aufgebaut. In dem kann man zwischen regionalen Winzererzeugnissen unterschiedlichster Jahrgänge von Weiß über Rosé bis Rot wählen. Über die letzten Hügel öffnet sich dann wieder der Blick aufs Meer und die Bucht von Orebic.
Am Fährhafen reihen wir den Ducato in die kurze Warteschleife ein. Und vertreiben uns die Zeit bis zur Abfahrt in einem kleinen Eiscafe. Das Pistazien-Mandeleis ist ein wahrer Traum – cremig und intensiv im Geschmack mit dem vollen, nussigen Röstaroma. Die reizende Bedienung hat sich den Spruch an der Wand zur Lebensphilosophie gemacht: A smile is the prettiest thing you can wear. Am Kai sprechen uns zwei reiselustige Amerikanerinnen aus San Jose an und inspizierten begeistert das schicke Interieur von meinem Adria Twin.
Mit Badepause zum Camping Mindel
Nach einer 15-minütigen Mini-Überfahrt legt das kleine Fährboot schon auf Korcula an. Die beiden Californierinnen brettern hupend an uns vorbei, schießen über eine rote Ampel und verschwinden hinter der nächsten Biegung. Wir suchen uns auf der Landkarte eine schnuckelige Badebucht auf dem Weg quer über die Insel nach Vela Luka. Die Bucht ist schnell gefunden und menschenleer. –Während ich mich mit einem Fußbad zufrieden gebe, manövriert sich Sonja an den zahlreichen Seeigeln vorbei und dreht ihre erste Meerrunde.
Kurze Zeit später erreichen wir Vela Luka und machen uns auf die Suche nach dem Campingplatz. Nachdem wir uns in den engen Gassen schon fast verkeilt haben, eilt uns ein rüstiger Einheimischer zur Hilfe. „Camp Mindel – yes, yes, right, right and 4 kilometer oppala, oppala“. Aha!?? Irgendwann taucht dann doch ein Schild mit einem einsamen, verblassten Zelt auf. Und die 4 Kilometer oppala, oppala erwiesen sich als fast korrekt – wenn oppala, oppala ‚Achtung viele Kurven und holprige Straße’ heißen soll. 200 Meter vor der Camp-Einfahrt steht links vor einem typischen Steinbau mit blau gestrichenen Fensterläden ein Hinkelstein. Auf dem ist ein grünes Besteck aufgemalt.
Die Schranke ins Camp Mindel bedient Opa Mindel. Als gute Seele des Camps und erprobter wie gestenreicher Platzeinweiser fungiert Ivan – mit zweitem Vornamen Goran, wie er betont. Begrüßt wird man außerdem von einer bunten Katzenmeute und den gechillten Landschildkröten im Camp. Bei einer ersten Begehung des Platzes, der eigentlich ein Olivenhain ist, stellt sich heraus, dass sich außer uns nur noch drei weitere Übernachtungsgäste zwischen den Olivenbäumen tummeln. Ivan-Goran rangiert uns präzise zwischen zwei Bäume ein. Wirklich idyllisch hat er sich das gedacht, schade nur, dass ich die Hintertüren nicht mehr öffnen kann….
Die erste Badebucht auf Korcula und ein romantisches Dinner
Auf seiner großen Landkarte zeigt er uns dann die schönsten Badeplätze rund um Vela Luka. Also rauf auf die Bikes und gleich den ersten ausgekundschaftet. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Stopp beim Hinkelstein und fragen, ob wir abends zum Essen kommen dürfen. Chef Tony erklärt uns in kurzen Worten und mit breiten Lächeln die Menükarte: Octopus-Salat, gegrillter Fisch oder gegrilltes Fleisch. Ja, ja und ja.
Nach einer schnellen Dusche nutzen wir die Dachterrasse des Camp Mindel Badehauses, um den wunderschönen Sonnenuntergang zu genießen. In romantischer Stimmung und mit knurrendem Magen fallen wir dann bei Tony ein – wirklich eine Traum-Location. Ein Bauernhaus, das wie in der Region typisch aus geschichteten Steinen errichtet ist. Mit überdachtem Innenhof, gemütlichen Steinbänken und einer grandiosen Terrasse mit Meerblick.
Im Atrium knistert ein offenes Feuer, auf dem der Fisch gegrillt wird. Im Nebenhaus brutzelt das Fleisch über der Feuerstelle. Gemüse und Salat kommt aus dem eigenen Garten. Den Fisch fängt Tony selbst jeden Tag frisch (konnten wir am nächsten Tag gleich überprüfen, als wir ihn im Hafen auf einen Kaffee trafen). Die sonst so misstrauisch beäugten Bus-Gäste, die auch zum Essen hier sind, sorgen dafür, dass Tony mit seinen drei Ringelhemd-Spezis dreistimmig a cappella alte kroatische Volkslieder zum Besten gibt. Ein echtes Erlebnis!
Satt, zufrieden und müde schleppen wir uns zum Wohnmobil zurück – Gute Nacht heile Welt! Mit der genialen Bike-Tour am nächsten Tag rund um Vela Luka geht es weiter beim biken und genießen auf Korcula – Oliven-Camping auf der Kroatien Tour. Davon erzähle ich im nächsten Blog-Post.
1 Kommentar
Wenn man das liest, möchte man direkt Koffer packen und ab in den Urlaub. Da bekommt man richtig Lust auf Sonne, Meer und gutes Essen.