Vom Südwestufer des Gardasees mit dem Rad nach Verona
Vom schönen und ruhigen Caldonazzo See führt mich mein Weg mit dem Adria Ducato an den Gardasee. Verona ist eine meiner Lieblingsstädte und ich habe den Plan, vom Südwestufer des Gardasees mit dem Rad nach Verona zu fahren.
Ausgebuchte Campingplätze Ende September
Nach der schon recht herbstlichen Nachsaison-Stimmung am Lago di Caldonazzo trifft mich der Rummel am Gardasee wie eine Keule. Hier ist noch irre viel los. Touristen wohin das Auge blickt. Ich orientiere mich in Richtung Südwestufer nach Pacengo, das zwischen Peschiera und Lazise liegt. Schon beim ersten Campingplatz erfahre ich mit Staunen, dass er bis auf zwei, sehr kleine und nicht sehr schöne, Stellplätze total ausgebucht ist. Vielleicht war das doch keine so gute Idee?
Aber ich beschließe, noch einen zweiten Versuch zu unternehmen und lande im Eurocamping Pacengo. Der Platz ist nicht so durchorganisiert und der Hausherr ein echter Italiener (mit braunen Schuhen, wie sich das gehört). Der bietet mir freundlich an, mir doch einen Platz unten am See auszusuchen. Na das klingt doch schon viel besser.
Wunderschöne alte Bäume und ein Stellplatz mit Seeblick
Ich lasse den Duc vorerst stehen und spaziere durch die herrliche Zypressen-Allee in Richtung See. Das ganze Areal ist saftig grün und von wunderschönen, alten Bäumen beschattet. Es sind zwar noch einige Stellplätze besetzt, aber insgesamt fühlt sich das viel ruhiger und entspannter an. Ganz mein Ding.
Ich finde schnell einen schönen Platz in zweiter Reihe mit Seeblick und direktem Zugang zum Strand. Ruckzuck ist der wendige Adria Twin eingeparkt, die Markise ausgekurbelt, das Radl ausgeladen und Tisch und Stühle aufgestellt. Der herrliche, warme Nachmittag lädt zu einem kleinen Ausflug ein.
Am Gardasee-Ufer entlang bis nach Peschiera
So schwinge ich mich auf meinen Stahlesel und trete in Richtung Peschiera. Es geht immer der Uferpromenade entlang. Die goldene Herbstsonne begleitet mich ebenso, wie zahlreiche Spaziergänger, Radler und sogar ein einsamer Reiter. In Peschiera angekommen erkunde ich das kleine Örtchen inmitten einer stattlichen Wehranlage. Schon hier wird klar, dass der Gardasee auch Ende September noch fest in deutscher Hand ist. Nach meiner Rückkehr genieße ich die romantische Abendstimmung über dem See und schau mir meine morgige Route nach Verona schon Mal auf der Karte an.
Über Bussolengo mit dem Bike nach Verona
Am nächsten Morgen mache ich mich ziemlich zeitig auf und kann schon bald meine leichte Windjacke ausziehen. So herrlich scheint die Herbstsonne auf mich herunter. Die Beschilderung von Cola nach Sandra und weiter ist leider weniger toll (Gino meint ganz lakonisch in seinem Italo-Deutsch „Typisch von Veneto Region“). Und ich verfranse mich zwei Mal, bis ich endlich nach einem hügeligen Hin und Her, wenn auch landschaftlich wunderschön, in Bussolengo eintreffe.
Der hübsche kleine Ort hat gerade Markt und so bummel ich ein wenig durch die Gassen, bis ich mich wieder auf das Rad schwinge. Nach kurzem Nachfragen finde ich den Camuzzoni Kanal, dem man dann ganz einfach bis Verona folgen kann. In Verona verlaufen die Radwege recht abenteuerlich, mal hübsch eingezeichnet, mal enden sie mitten auf einer Kreuzung. Aber ich schaffe es bis zum Piazza Bra – direkt vor der Arena di Verona.
Spaziergang durch das wunderschöne Verona
Mein Tacho zeigt 29,5 Kilometer und ich hänge das brave Radl an einen der vielen Fahrradständer. Vorbei an der Arena wandere ich durch die wunderschönen Gassen und bestaune die hübschen Häuser. Ich lande am Piazza delle Erbe, schon lange mein Lieblingsplatz. Hier wollte ich immer mal ein paar Monate wohnen, inzwischen sind mir aber wirklich zuviele Touristen hier, es wimmelt nur so. Meine Stadtwanderung führt mich weiter zur Steinernen Brücke (Ponte Pietra) und dann am Dom vorbei zurück zum Ausgangsort.
Eigentlich hatte ich vor, über Peschiera zurückfahren. Mein Campinghost hatte mir erklärt, dass es von Verona nach Peschiera einen Radweg gibt. Ich finde aber das richtige Loch nicht und auch bei der Touristinformation kann mir keiner helfen. Was etwas merkwürdig ist, bei den vielen Radlern, die sich hier rumtreiben. Aber egal, so halte ich mich wieder an den Kanal, steuere von Bussolengo aus Lazise an (was ein ganzes Stück nicht sehr schön an einer recht befahrenen Bundesstraße entlanggeht) und orientiere mich in Lazise zum Wasser hin.
Direkt auf dem Uferweg holpere ich über Stock und Stein – was eigentlich für Fahrräder verboten ist, aber außer mir sind noch gaaaaanz viele andere unterwegs – zurück zum Europacamping. Der letzte Abend belohnt mich wieder mit herrlichen Seeblicken. Vielleicht probier ich es im April noch Mal, den Lago di Garda ohne Menschenmassen zu erkunden.
2 Kommentare
Waren auch vor ein paar Tagen in der Gegend… Da hätten wir uns fast getroffen. Werden übrigens eine Filiale in Italien aufmachen 😉
Das wäre lustig gewesen. Wo genau macht Ihr eine Filiale auf?