Seenwanderung vom Campingplatz Schliersee zum Tegernsee
Wir sind mit unserem Camper in der bayerischen Alpenregion. Nach einer erholsamen Nacht in meinem Adria Twin Wohnmobil am Camping Lido in Schliersee brechen meine zwei Hundedamen und ich am nächsten Morgen zu neuen Wander-Abenteuern auf. Unser Ziel ist die Seenwanderung vom Schliersee zum Tegernsee – über den Bergen bei den sieben Zwergen, oder so ähnlich.
Es lockt ein Bauernhof Cafe
Wir folgen der Wanderbeschilderung und verlassen Schliersee in Richtung Hennererhof. Leider ist es für den selbst gemachten Kuchen im Bauernhof Cafe noch zu früh. Und auch die Leckereien aus dem Hofladen will ich nicht unbedingt die ganze Tour mit herumschleppen. Beim nächsten Mal kehre ich aber sicher dort ein, sieht schon von außen sehr gemütlich aus.
Wandern durch das Alpbachtal
Ich wähle die Variante durchs Alpbachtal aber wer jetzt denkt, dass es immer schön eben dahingeht, der hat sich gewaltig geirrt. Schon bald steigt der Weg unerbittlich und immer steiler an. Endlich verlassen wir den Wald und landen auf einer Alm-Anhöhe. Kurzentschlossen entscheide ich mich für einen Abstecher zur Kreuzberg Alm. Nachdem wir auch diesen heftigen Anstieg bewältigt haben, werden wir von einer liebevoll dekorierten Alm, einem grandiosen Ausblick über die Wiesen bis hinunter zum Schliersee und einem köstlichen Kräutertee belohnt. Wohlig von Innen gewärmt wandern wir den Berg wieder hinunter und erreichen schließlich das sanft abfallende Alpbachtal.
Am Flüsslein entlang marschieren wir bis zu den ersten Häusern von Tegernsee. Es dauert noch ein paar Querstraßen bis der See in Sichtweite kommt. Aber dann stehen wir an der schön angelegten Promenade und blicken über den tiefblauen See, den hie und da ein Ausflugsschiff durchpflügt. Hungrig und durstig lasse ich mich gleich am Promenadencafe nieder. Leider scheine ich die Montags-Bedienung erwischt zu haben, die ziemlich mies drauf ist und dann irgendwie ganz verschwindet. Aber für einen Kaffee und einen Strudel halte ich das einfach aus.
Zurück über den Tegernseer Höhenweg
Da ich nicht den gleichen Weg wieder zurückgehen will, marschiere ich zur Tourist-Info und hier begegnet mir wieder bayerische Freundlichkeit in Hülle und Fülle. Sogar die zwei Fellnasen werden mit Leckerlis bestochen. Die nette Dame erklärt mir ausführlich eine Alternativ-Route und stattet mich gleich mit reichlich Kartenmaterial aus. Tatsächlich finde ich den Einstieg zum Tegernseer Höhenweg sofort und kann noch einige Blicke auf den schön gelegenen See erhaschen. Bald schon biegt mein Wegweiser in den Wald ab und kurz darauf stapfe ich mit meinen zwei Fell-Zugmaschinen steil bergauf.
Der Pfad schlängelt sich im Zickzack-Kurs nach oben, bis wir an eine Lichtung kommen und sich vor uns grüne Almwiesen mit klingenden Kuhglocken – selbst der dazugehörigen Kühe natürlich – öffnen. Nochmals gehts ein Stück steil hinauf, dann erreichen wir Neureuth, das aus einer putzigen Kapelle und einem, anscheinend sehr beliebten, Berggasthof besteht.
Auf dem Bergkamm folgen wir unserem Wanderweg durch Wälder und Wiesen zur Gindelalm. Die ganze Alpenkette liegt vor uns in goldenes Herbstlicht getaucht. Kein Wunder, dass sich hier gleich drei Gastronomiebetriebe angesiedelt haben. Wir bestaunen die wunderschöne, alte Original Gindelalm, bevor wir uns an den Abstieg zurück ins Tal machen.
Der steile Forstweg – wirklich, wirklich steil – bringt uns bis zum Hennererhof zurück. Nach insgesamt rund 7,5 Wanderstunden, circa 22 Kilometern und 1.300 Höhenmetern landen wir glücklich und müde wieder bei unserem Ducato Reisevan im Camping Lido. Die beiden Wauzis verziehen sich sofort in ihre Betten. Kann ich verstehen! Aber schon am nächsten Tag heißt es wieder “Berg heil” – es geht zur Freudenreich Alm.