Leuchtende Weihnachtsstadt Zagreb
Nach meinem Ausflug in die Weihnachtsstadt Amsterdam letzten Dezember, die zu den 10 schönsten Weihnachtsstädten Europas zählt, hab ich mir dieses Mal Zagreb ausgesucht. Bereits zum dritten Mal wurde die leuchtende Weihnachtsstadt Zagreb als Best Christmas Market ausgezeichnet.
Weihnachtsmärkte gehören zu meiner DNA
Als gebürtige Nürnbergerin, bin ich ja mit DEM traditionellen und sehr bekannten Christkindlesmarkt aufgewachsen. Daher waren meine Erwartungen nicht so übergroß. Aber ich wurde eines besseren belehrt. Stationiert habe ich mich im Hotel AS, nur zwei Kilometer außerhalb des Geschehens, sehr ruhig am Tuskanac Park gelegen und ausgesprochen angenehm. Große Zimmer, sehr nettes Personal, Parkplatz und Frühstück inklusive.
Nachdem das Auto geparkt ist mummle ich mich in den Daunenmantel und spaziere den kleinen Hügel wieder hinunter bis zum Flohmarkt am Britanski Platz. Hier kaufe ich mir gleich für den Rückweg die Buskarte am Kiosk. Das war eine Empfehlung des charmanten Rezeptionisten im Hotel, denn das Ticket kostet so nur 4 Kuna. Ich spaziere die Hauptstraße (zunächst Ilica, dann Jurisiceva) entlang und stoße schon bald auf die kürzeste Zahnradbahn der Welt. Nur 30 Höhenmeter überbrückt sie in Richtung Zagreber Altstadt hinauf – da nehme ich doch lieber die Stufen.
Über den Dächern von Zagreb
Oben angekommen begrüßt mich der erste – noch etwas diesige – Blick über die Dächer von Zagreb. Durch das schmiedeeiserne Tor betrete ich den ersten kleinen Straßenmarkt und lande prompt im ersten Selfie-Spot. Man fotografiert sich gegenseitig, es dauert also eine Weile, bis ich wieder weiterkomme. Übrigens haben die Kroaten in Zagreb das Selfie-Thema höchst kreativ und omnipräsent umgesetzt. Da frag ich mich dann schon – Tradition hin oder her – ob unsere Marktbetreiber nicht die Moderne etwas verschlafen haben.
Zurück in die Zagreber Altstadt, in deren Gassen es eher ruhig zugeht. Die Markov Kirche glänzt mit ihrem bunten Dach. Nach einem kurzen Bummel lande ich an der Katarinin Kirche und finde mich gleich daneben im nächsten Adventsszenario wieder. Die Hütten sind liebevoll dekoriert und von den Dachterrassen (ja, auch die gibt es hier) hat man einen herrlichen Blick auf die Türme des Doms und der Jelacica Kirche. Noch ein paar Selfie Beispiele? Eine Hollywoodschaukel auf der Dachterrasse mit den Kirchturmspitzen im Hintergrund. Oder ein Holzherz über den Dächern von Zagreb. Und noch ein goldener Bilderrahmen laden zu Selfie zwei, drei und vier ein.
Der prächtige Jelacica Platz
Ich steige die Stufen wieder hinunter, vorbei an weiteren hübschen, kleinen Kirchlein sowie dem imposanten Dom mit seinem Obelisk auf dem Vorplatz und lande am prächtigen Jelacica Platz. Hier sind (Kunst) schneebedeckte Häuschen und Bäume um einen übergroßen Adventskranz arrangiert. Natürlich kann man überall die speziellen Kroatische Selchwurst (Debreziner Art oder mit Knoblauch) in der Semmel verspeisen. Original mit Kraut, Senf und frischem Meerrettich serviert. Auf meine Weg zum Zrinskog und Strossmayer Platz treffe ich auf den Weihnachtsmann. Der ist mit seiner beleuchteten Oldie-Tram unterwegs und hat ihr sogar eine Zipfelmütze aufgesetzt.
Der Park ist mit Kunsthandwertständen und bunten Lichtern ein weiteres Highlight. Überall sind kleine Bühnen, auf denen traditionelle Weihnachtsmusik, Klassik oder auch lauter Rockpop gespielt wird. Bevor ich die Straße in Richtung Kunstmuseum überqueren kann, kommt von links Santa mit zwei schneeweißen Lipizzanern vor seiner Kutsche angerauscht. Am Strossmayer Park wird um 18 Uhr die offizielle Adventseröffnung eingezählt – die Lichtershow dazu ist unglaublich. Es wird spät und so wandere ich durch die Lichterstadt Zagreb zurück zum Britanski Platz, hüpfe in den Bus und lande kurz darauf direkt vor dem Hotel.
Morgensport im Park
Am nächsten Früh drehe ich die gewohnte Morgenrunde – ohne meine Fellnasen, die zuhause geblieben sind – im Tuskanac Park. Hier wird gejoggt, es gibt zahlreiche Ersatzsstreichelhunde auf Gassirunde für mich und die überlebensgroße Statue vom Schriftsteller Vladimir Nazor spaziert mit Siebenmeilenschritten durch das Gras. Nach dem Frühstück stürze ich mich nochmals in die Stadt – trotz Sonntag haben fast alle Läden geöffnet.
Eislaufen inmitten des Weihnachtswunders
Mein Ziel ist die riesige Eisläuffläche zwischen Kunstmuseum und Bahnhof auf dem König Tomislav Platz. Ich bin begeistert – der Kurs ist sehr hübsch angelegt und eine Stunde Eislaufen mit Leih-Schlittschuh kostet umgerechnet nicht mal 5 Euro. Also – rauf aufs Eis und ein paar Sonnenstrahlen machen meine letzten Stunden in der tollen Weihnachtsstadt Zagreb perfekt. Übrigens ist – für alle, die von weiter anreisen – auch der Flughafen Zagreb zwar klein aber sehr modern angelegt. Taucht ein in das Weihnachtswunder Zagreb – es ist auf jeden Fall eine Reise wert.