Genuss-Radeln am Chiemsee von Prien nach Gstadt
Unzählige Male fahre ich jedes Jahr mit meinem Wohnmobil am Chiemsee vorbei. Liegt er doch genau an meiner Strecke von Kärnten ins Frankenland, das ich beruflich und privat häufig heimsuche. Schon der Blick aus meinem Adria Twin Ducato Cockpit ist ein Traum – zwischen Übersee und Bernau verläuft die Autobahn nämlich ganz eng am Ufer entlang. Jetzt hatte ich endlich mal die Gelegenheit, einen spätsommerlichen Nachmittag und eine Nacht dort zu verbringen. Also auf zum Genuss-Radeln am Chiemsee von Prien nach Gstadt.
Campingplatz direkt am See
Nach einem Blick in meinen ADAC Campingführer entscheide ich mich für Prien und den Panorama Camping Harras. Eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Schon bei der Einfahrt begrüßt mich ein Schild mit der Aufschrift: „KEIN WLAN – redet miteinander oder besauft Euch!“. Da musste ich doch gleich grinsen – offensichtlich ist hier kein modisch-angepasster Mitläufer am Werk.
Der Platz hat direkten Seezugang und der kleine Bootsanleger sorgt für idyllische Stimmung. Die Stellplätze für Bus-Wohnmobile sind relativ klein und im hinteren Bereich. Aber wie meistens hatte ich nette Nachbarn (natürlich Franken!). Das Badehäuschen ist kuschelig warm, zum Duschen braucht man eine Duschmarke. Fünf Minuten kosten € 0,90. Alles echt im Rahmen für den, sonst gar nicht so günstigen, Chiemsee.
Direkt vom Wohnmobil auf den Chiemsee-Radweg
Also schnell den Ducato eingeparkt, das Radl raus und auf den Chiemsee-Radweg. Mein Camping Gastgeber hatte mir das Stück von Prien bis Gstadt empfohlen und mir auch gleich eine Karte mitgegeben. Tatsächlich eröffnen sich entlang des Ufers, manchmal näher, manchmal weiter weg, herrliche Ausblicke auf den spiegelglatten See. Der wird von den Bergen der Voralpen herrschaftlich eingerahmt. Gleich hinter Prien in Stock ist die erste Bootsanlegestelle, die ganzjährig die Herreninsel und die Fraueninsel anfährt.
Danach geht es vorbei an Rimsting und Breitbrunn bis zum Bootshafen in Gstadt. Von hier sieht man die Fraueninsel mit ihrer Abtei Frauenwörth. In Gstadt stoße ich dann auch auf das Cafe bagel & coffee, mit seiner wunderschönen Terrasse mit Seeblick. Unterschiedlich belegte Bagels, frisch gepresste Säfte, frisch gebrühter Kaffee und eine wirklich nette Bedienung laden zur Pause ein. Die verbringe ich hier sehr gerne und kehre doch tatsächlich ein Jahr später wieder zurück.
Frisch gestärkt mache ich mich auf den Rückweg, während sich der Himmel abendlich verfärbt. Rund 30 km zeigt der Tacho für dieses kleine Stück Chiemsee – rundherum sind es knapp 55, wobei der Teil zwischen Chieming und Bernau (ca. 22 km) doch häufig weit weg vom See oder recht nah an der Autobahn verläuft. Trotz allem werde ich die ganze Runde auf jeden Fall irgendwann noch in Angriff nehmen. Ohne WLAN und ohne mich zu besaufen.
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