Insel Hvar in Kroatien – schon der Weg ist das Ziel
Nach der wirklich tollen Woche auf Korcula letztes Jahr war klar, auch dieses Jahr muss unbedingt eine Kroatien-Tour ins Programm. Um mich mit System von Süden nach Norden vorzuarbeiten, fiel die Wahl schnell auf Hvar. Bei meinen Recherchen im Internet kam dann schon die absolute Vorfreude auf. Hvar ist eine der schönsten Inseln im Mittelmeer – so kann man es überall lesen. Und auf outdooractive fand ich jede Menge Tipps für Radtouren. Also – auf mit dem Wohnmobil auf die Insel Hvar zum Outdoor-Urlaub.
Alle Wege in den Süden Kroatiens führen über Primosten
Die An- und Heimfahrt wollte ich auf jeden Fall in Primosten unterbrechen. Im Autokamp Adriatiq habe ich mich schon beim letzten Mal sehr wohl gefühlt und Primosten wird nicht umsonst die Perle der kroatischen Küste genannt. Bei der Ankunft am Campingplatz durften wir uns wieder ein Plätzchen aussuchen – natürlich mit Meerblick! Schnell den Ducato ausgeladen, angestöpselt und dann auf die Räder geschwungen, um einen netten Abend im Städtchen zu verbringen. Übrigens gibt es jetzt einen Fußgänger- und Radweg vom Camping Adriatiq bis zur Strandpromenade Primosten – eine tolle Bereicherung.
Leider hatten wir kurz vor dem Abstieg zum Promenadenweg einen Platten und mussten die Räder stehen lassen. Nachts haben wir dann noch den Schlauch nach guter alter Manier geflickt. Wie gut, dass ich immer meine Bike-Notfallkiste dabei hab. Primosten hat knapp 3.000 Einwohner und in der wirklich pittoresken Altstadt reihen sich die alten Häuser und Gassen auf einer Halbinsel den Hügel hinauf. Ganz oben thronen die Pfarrkirche St. Georg und der wohl schönste Friedhof, den ich kenne. Mit unverbaubarem Meerblick kann man hier im Sonnenuntergang seine letzte Ruhe finden.
Auch wenn die Altstadt hinter ihren erhaltenen Stadtmauern recht touristisch ist, so finden sich doch auch ruhigere Gassen. Die bringen einen wieder hinunter zum Meer und an die Hafenpromenade. Hier laden unterschiedlichste Restaurants Seite an Seite zu einem romantischen Abendessen ein. Manche haben kleine Terrassen ins Meer, bei manchen sitzt man direkt im Kiesstrand. Im goldenen Abendlicht schaukeln die Schiffe im kleinen Hafen – der perfekte Urlaubsauftakt. Der Weg zurück führt an der belebten kleinen Strandbar vorbei und so schieben wir glücklich und zufrieden die beiden Drahtesel zurück zum Campingplatz.
Von Primosten zum Fährhafen Drvenik
Der nächste Morgen begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein und einem kleinen Meerspaziergang, bei dem wir von der herrlichen Gischt sanft geduscht werden. Bei Tageslicht zeigt sich, dass auch der Bikereifen einen ziemlichen Schaden hat, trotzdem bauen wir den geflickten Schlauch ein und machen das Radl wieder startklar. Wir verlassen Primosten in Richtung Drvenik, wo wir die kleine aber günstige Autofähre nach Hvar nehmen wollen.
Gott sei Dank kommen wir fast eine Stunde vor Abfahrt an, denn die Plätze sind ziemlich schnell vergeben. Besonders, wenn wie bei uns ein Reisebus auf der flotten Mini-Fähre eincheckt. Am Hafen von Drvenik besorgen wir uns noch unser Burek-Frühstück (soll sich herausstellen, dass das hier die besten Burek während der ganzen Woche bleiben), bevor wir Blech an Blech auf das Schiffchen geladen werden. Die Überfahrt dauert nur rund 35 Minuten, dann legen wir in Sucuraj an und der Duc darf das Sardinenbüchserl verlassen.
Schmales Sträßchen über die Insel Hvar
Auf der Fahrt Richtung Westen schnuppern wir die erste Inselluft und lassen uns von den herrlichen Ausblicken inspirieren. Auch wenn die Straße an vielen Stellen kriminell eng und ohne Leitschienen ist. Mit einem großen Wohnmobil oder einem langen Gespannt kommt man hier sicher ganz schön ins Schwitzen. Zwei Stunden später erreichen wir Jelsa und steuern Kamp Mina an.
Mein Reiseglück ist mir mal wieder hold. Gerade wurde ein Stellplatz in erster Reihe mit herrlichem Meerblick auf die Badebucht frei. Der Platz ist noch recht beschaulich, die Sanitäranlagen eher einfach aber alles sauber und gepflegt. Es gibt keine weitere Infrastruktur wie Café oder Shop. Aber mit dem Radl sind es nur wenige Minuten in das Ortszentrum von Jelsa und dort laden zahlreiche Bars und Kaffeehäuser zum Verweilen ein. Wir springen gleich ins Meer – noch recht frisch – und schwimmen über die Bucht zu den Felsen des Camping Holiday, der genau gegenüber liegt.
Da es erst früher Nachmittag ist, entscheiden wir uns noch zu einer Radtour nach Stari Grad. Denn wir sind ja auf der Insel Hvar zum Outdoor-Urlaub. Und natürlich auch, um dort einen Ersatzreifen für das angeschlagene Bike zu finden – mehr zu der Tour und Stari Grad im eigenen Blogpost.