Cinque Terre Wanderung von Monterosso nach Manarola
Von unserem ersten Aufstieg von Levanto nach Monterosso al mare habe ich ja schon im letzten Blogpost berichtet. Da waren dann schon die ersten zwei Stunden weggewandert. Jetzt geht die Cinque Terre Wanderung von Monterosso nach Mandorla. Hinter Monterosso erwarten uns wieder viele Treppen beim Aufstieg zum Sentiero Azzurro, wie der Küstenwanderweg hier heißt.
Eintritt zum Wanderweg Cinque Terre
Und wegen der rund 2,5 Millionen Besucher (!!!), die jedes Jahr diese Region besuchen muss man auf der Strecke zwischen Monterosso und Riomaggiore Eintritt bezahlen. Der Weg schlängelt sich über dem Meer dahin – teils sehr eng und nur in einer Richtung begehbar. Nach rund einer Stunde zeigt sich Vernazza zum ersten Mal. Türkisfarbenes Wasser in der Hafenbucht, pastellfarbene Häuser, die eng am Felsen hängen und – wie sich im Ort zeigt – jede Menge Touristen.
Zuviel für uns. Wir ergattern in einem kleinen Imbiss die berühmte Tüte mit frittierten Meeresfrüchten und halten dabei ein nettes Schwätzchen mit dem Koch, der eine zeitlang in Österreich gearbeitet hat. Er ist schon der Zweite, der uns erklärt, dass heute eigentlich gar nicht viel los ist. Dabei ist im ganzen Ort kein einziges Sitzplatz frei. Wahrscheinlich kann man bei Höchstbetrieb in den engen Gassen nicht mal umfallen vor lauter Menschenmassen. Unser kleines, lustiges Gespräch bringt uns eine extra große Fischtüte ein, die auch frisch für uns frittiert wird. Köstlich!
Erfrischungspause hoch über Vernazza
Wir klettern jetzt schon zum dritten Mal über unendlich viele Treppen von Vernazza hinauf auf den Wanderweg. In wunderschöner Aussichtslage lockt uns ein Café-Restaurant – aber der Kellner erklärt uns, dass nur speisende Gäste erwünscht sind. Der Fluch des Tourismus! Also gehen wir weiter, immer weiter und schließlich, am Ende des Anstiegs liegt ein kleines Café mit einer hübschen Terrasse ein paar Meter weiter.
Hier werden wir wieder superfreundlich begrüßt. Der Barmann war einige Zeit in Nürnberg und genießt sichtlich die fränkische Unterhaltung mit uns. Wir bekommen frisch gepressten Orangensaft, erfrischenden, geeisten Kaffee und viel, viel Wasser! Die Flüssigkeit scheint einfach nur zu verdunsten bei unserer Betriebstemperatur. Gestärkt wandern wir weiter nach Corniglia, das einzige Cinque Terre Dorf, das nicht direkt am Meer liegt. Hier fühlt sich das Dorf-Mensch-Tourist Gleichgewicht gleich viel besser an. Wir schlendern durch die hübschen Gassen und entscheiden uns dann wegen der bereits fortgeschrittenen Uhrzeit, die Etappe von Corniglia nach Manarola mit dem Zug zurückzulegen.
Der verkehrt zwischen allen Cinque Terre Dörfern regelmäßig und das zu akzeptablen Ticketpreisen. In Mandorla angekommen spazieren wir vom Bahnhof ins Dorf. Schon wieder Postkartenqualität mit bunten Häusern und der malerischen Bucht. Auch hier ist es nicht übervoll und wir ergattern sogar einen sehr köstlichen Kaffee in einer kleinen Bar. Und wir genießen einen netten Souvenirbummel. Im kleinen Hafen springen die mutigen jungen Männer unter dem Applaus der Zuschauer von den Felsen in die Bucht.
Mit dem Schiff zurück nach Levanto
Es ist inzwischen schon nach 16 Uhr und wir werden leider das fünfte Cinque Terre Dorf Riomaggiore nicht schaffen. Vielleicht beim nächsten Mal. So kaufen wir uns eine Schiffsfahrkarte von Manarola nach Levanto (Achtung – nur das letzte Schiff am Tag fährt die ganze Strecke) und reihen uns am Anlegesteg in die Warteschlange. Inzwischen ist der Himmel wieder bedeckt und eine steife Brise kommt auf – das Schiffchen schaukelt ganz ordentlich und wir werden sogar mit ein paar Regentropfen abgekühlt.
Vorbei an den bereits besuchten Cinque Terre Dörfern fahren wir das letzte Stück über das offene Meer bis nach Levanto. Unser Kapitän bedient den Joystick mit einem Finger und ist in ein intensives Gespräch mit seinem Co-Kapitän vertieft. Wenn er nicht gerade palavert, dann singt er fröhlich vor sich hin. Viva Italia – mein Captain, mein Captain, wie schon bei der Basses Gorges Wanderung überlege ich kurz, ob ich auf den Flirtversuch des Sternchen-Trägers eingehen soll. Aber Sonja rät mir, ob des genussvollen Wein-Bäuchleins, dringend davon ab. Ist wohl eher ein Couch-Captain und nichts für mich. Wir verlassen unser Taxiboot in Levanto, springen noch Mal ins Meer und verbringen dann einen wunderschönen Abend in einem der vielen einladenden Restaurants in Levanto. Cinque Terre war schon immer ein Wunschziel von mir – die Wanderung von Monterosso nach Mandorla wirklich ein tolles Erlebnis.