Eine Wohnmobil-Reise zu den Hot Spots der Cote d’Azur
Am Tag nach unserer herrlichen Wanderung zum Cap Lardier sind wir wieder von Cavalaire sur mer zu unserer Wohnmobil-Reise zu den Hot Spots der Cote d’Azur aufgebrochen. Als Ausgangspunkt für rollergerechte Tagestouren nach Cannes und Nizza hatten wir uns das Örtchen Villeneuve-Loubet, rund 1 km von Antibes entfernt ausgesucht. Viel Verkehr auf der Küstenstraße bremst unsere Anreise, so dass wir genau wieder zur Mittagspause vor den verschlossenen Bürotüren des Camping La Vieille Ferme stehen.
Camping neben dem Naturschutzpark
Der hat – vermutlich weil noch Vorsaison ist – überhaupt nur sehr kurze Zeitfenster für An- und Abreise. Und auch das Schwimmbad schließt bereits um 18 Uhr. Aber wir bekommen einen wunderschönen Platz, direkt am danebenliegenden Naturschutzpark. Und um uns rum ist alles frei. Wir richten uns häuslich ein. Dann schwingen wir uns auf den Roller, um uns den Nachmittag und Abend noch in Cannes zu vertreiben.
Cannes ohne Filmfestspiele
Wir parken den unscheinbaren Kymko in einem Seitensträßchen der Fußgängerzone, speichern uns den Parkplatz in google maps ab und gehen auf Erkundung. Die wunderschöne Strandpromenade La Croisette, die in Anlehnung an die Promenade des Anglais angelegt wurde, läuft parallel zu wunderschönen Jugendstilgebäude auf der einen und hübschen Strandbädern auf der anderen Seite. An der Festspielhalle angekommen kann man sich den Trubel zu den Filmfestspielen gut vorstellen. Auch wenn gerade nur ein kleines Musikfestival in Cannes statt findet. Auf den verkehrsberuhigten Innenstadt-Gassen reihen sich Boutiquen aller Klassen, Interieur-Shops und wie immer jede Menge Boulangerien.
Ein Wunder, dass wir noch nicht dem Croissant-Schock erlegen sind. Auch Cannes wirkt auf mich nicht so mondän, wie ich es mir vorgestellt habe. Es herrscht reges Treiben und je später der Nachmittag, desto mehr füllen sich die Gastor-Zeilen mit bunt gemischtem Aperitif-Publikum. In der Abenddämmerung lenken wir den Roller zurück zum Campingplatz. Den nächsten Morgen starten wir im überdachbaren Swimmingpool und ziehen dort fast ganz alleine unsere Runden. Ein ausgiebiges Frühstück später setzen wir den Roller wieder in Bewegung, dieses Mal Richtung Osten gen Nizza.
Nizza im Dauerregen
An der Stadteinfahrt von Nizza wird aus dem Nieselwetter ein regelrechter Platzregen. Wir entdecken eine Boulangerie mit Sitzplätzen, stellen den Roller ab und flüchten ins Trockene. Es gibt mal wieder Croissants! Mehrere, denn der liebe Petrus will die Dauerdusche nicht abstellen. Als es endlich etwas aufklart legen wir den Roller trocken. Dann fahren wir das restliche Stückchen bis ins Zentrum. Wir bummeln am Strandboulevard, der tatsächlich dem in Cannes sehr ähnlich ist, entlang und stoßen bald auf das berühmte, altehrwürdige Hotel Negresco. Diese Prachtbau ist seit 2003 sogar als Baudenkmal geschützt.
Gleich daneben ist das Kunstmuseum Massena, untergebracht in einem Palast und mit einem sehr schön angelegten Tropengarten drumherum. Die restliche Innenstadt ist eine Mischung aus eleganten, historischen Plätzen, wie dem Platz Massena und einem europäischen Großstadtambiente. Es tummeln sich alle bekannten Shoppingketten und sogar ein hübsch gestaltetes Einkaufszentrum. Hier kommt mir Sonja fast in einem Yogi-Tee Laden abhanden. In den Gastro-Straßen reiht sich ein Restaurant an das andere. Wir entschließen uns, nicht zuletzt wegen der unsicheren Wetterverhältnisse, nach Antibes zurückzufahren. Dort wollen wir ein Plätzchen für das Abendessen suchen.
Gemütliches, lukullisches Antibes
Eine optimale Wahl, wie sich herausstellen soll. Antibes ist klein, putzig, idyllisch und hat sich ganz dem Essen & Trinken verschrieben. Wir können uns kaum zwischen den vielen wirklich einladend aussehen Restaurants entscheiden. Schließlich dinieren wir dann ganz köstlich zu einem absolut fairen Preis. Es gibt mal wieder Muscheln. Ein echter Muschel-Urlaub hier in Südfrankreich. Inzwischen haben sich auch die vielen Bars und Weinlokale gefüllt – ein toller Tipp für Nachtschwärmer. Das war unsere Wohnmobil-Reise zu den Hot Spots der Cote d’Azur. Morgen gehts dann Richtung Italien zurück – aber nicht geradlinig. Nein, nein, das wird ein kurviges Vergnügen. Lasst Euch überraschen.