Auf dem Iseltal Radweg von Lienz nach Matrei
Schande über mich. Obwohl ich – besonders im Winter – unzählige Male von Lienz nach Matrei ins Skigebiet Großglockner Resort unterwegs bin, hatte ich keine Ahnung, dass dies das Iseltal ist.
Mit dem Wohnmobil nach Lienz
Wie sich rausstellen sollte, ist die Isel ein recht munteres Flüsschen. Mit ordentlichen Stromschnellen und genug Wasser, um den unterschiedlichsten Bootsfreuden frönen zu können. Von meinem Heimatort im Gailtal bis nach Lienz ist es rund eine Stunde Fahrzeit. Die lege ich mit meinem flotten Adria Twin Ducato Wohnmobil in Windeseile zurück.
Verlässt man die – übrigens absolut sehenswerte – Stadt Lienz im Norden wieder Richtung Matrei, ist am Ortende ein großer, kostenloser Parkplatz. Auf dem kann man auch Wohnmobile jeder Art parken. Direkt an der Parkplatz-Einfahrt führt der Iseltal-Radweg vorbei – einfacher gehts nicht. Das Radl ausgeladen und schon ging es los auf die rund 30 km, die durchgehend asphaltiert sind.
Abenteuer Isel
Zunächst radelt man wunderschön an der bewegten Isel entlang. Schon bald kommt man zu einer interessanten Hängebrücke, die ich per Pedes überquere: Schaukeln verboten! Da die Isel zu den beliebten Wildwasser-Flüssen gehört, begegnen einem zahlreiche Kajakfahrer und Raftingtouren. Viele gehen vom Adventurepark in Ainet aus. Neben den organisierten Isel-Fahrten kann man hier auch Kletter-, Bike- und Canyon-Abenteuer buchen.
Der gemütliche Biergarten lädt zum Rasten ein. Und für ein ausgedehntes Sport-Wochenende gibts gleich am Flussufer einen kleinen, sehr persönlichen Campingplatz. Für heute begnüge ich mich mit dem Radweg-Abenteuer und trete weiter. Leicht ansteigend über St. Johann im Walde, an der Kienburg Ruine vorbei. Weiter mit herrlichem Blick auf das Walfahrtskirchlein Maria Heimsuchung von Gwabl und den Wasserfall, bis nach Huben.
Auf der Straße oder auf dem Feldweg
Teile dieser Passage kann man auch statt auf der Straße auf einem Wanderweg direkt am Fluss machen. Ist etwas holprig aber gut fahrbar. In Huben verlagert sich der Radweg vom Ufer auf eine nördliche Nebenstraße. Die nächsten Kilometer gehts ganz ordentlich bergauf – insgesamt rund 330 Höhenmeter. Kurz vor Matrei biegt man für rund 800 Meter auf die Bundesstraße ein, um dann wieder auf einem Fahrradweg die Stadt Matrei zu erreichen.
Gemütliche Pause am Marktplatz in Matrei
Bis zum Marktplatz heißt es nochmals ordentlich in die Pedale treten. Dafür entschädigen die köstlich-knusprigen Vinschgerl mit Osttiroler Speck belegt, die es im Talmarkt am Rauterplatz gibt. Nach einer ausgedehnten Pause mach ich mich auf den gleichen Weg zurück. Von nun an geht’s bergab…. In Lienz wieder angekommen zeigt mein Tacho 63 km an und ich nehme viele neue, schöne Eindrücke vom Iseltal mit, das ich jetzt endlich nicht mehr “anonym” durchfahren werde.