Mit dem Camper nach Treviso – Charmantes Klein Venedig
Nach meiner kulturträchtigen Radtour vom Agriturismo Alba in Baone aus, starte ich am nächsten Morgen sehr früh mit meinem Adria Twin Reisemobil in Richtung von Treviso, das charmante Klein-Venedig genannt. Mit dem Handycode, den ich bei meiner Anreise von den Alba Padrone bekommen habe, öffnet sich das Campingplatztor wie von magischer Hand. Ich biege rechts ab, um schnell noch einen Blick auf den neben dem Campingplatz gelegenen Lago Azzurro zu erhaschen. Leider ist er komplett eingezäunt, aber unter der aufgehenden Sonne bietet sich dennoch ein tolles Fotomotiv.
Weiter geht es nach Treviso – das charmante Klein Venedig. Obwohl ich schon mehrere Male am Flughafen in Treviso Besucher aufgesammelt und abgegeben habe, hatte ich noch nie die Gelegenheit das Städtchen zu besuchen. Das soll sich heute ändern.
Moderner Wohnmobilstellplatz
Etwas außerhalb in Quinto di Treviso ist außerdem ein ganzjährig geöffneter Wohnmobilstellplatz, das klingt vielversprechend.
Nach rund 70 Kilometern findet mein Navi das Quinto Camper Resort auf Anhieb und nachdem ich mir an der Schranke einen Jeton gezogen habe, fahre ich auf das gepflegte und schön angelegte große Areal direkt an einem See. Außer mir sind noch drei weitere Wohnmobile hier, bei insgesamt 28 Buchten fühlt sich das sehr entspannt an. Ich parke meinen Adria Twin in erster Seeblick-Reihe und genieße das herrliche Ambiente bei einem ausgedehnten Frühstück.
Bei der “Inspektionsrunde” danach stelle ich fest, dass die Sanitäranlagen geheizt und sehr sauber sind – Zugang nur mit dem Jeton. Daneben sehe ich eine Kajak und standup Paddel Vermietung – ist im Sommer bestimmt lustig, damit über den See zu steuern. Am See entlang stehen Picknick-Garnituren und Bänke – ab und zu landet oder startet ein Flieger, hat mich aber nicht gestört und nach 22 Uhr war sowieso Ruhe. Übrigens kostet der Platz 20 Euro pro Nacht und Stellplatz für die erste Nacht und dann 12 Euro für die Folgenächte. Bei mehreren Personen ist das ein guter Deal – für mich alleine doch relativ teuer.
Mit dem Bike nach Klein Venedig
Für heute hab ich mir noch einen Treviso Bummel vorgenommen und so schwinge ich mich auf meinen Drahtesel. Nach ein paar orientierungslosen Schlenkern erreiche ich den Wassergraben, der die Stadt umkreist. Schon vor Christus wird hier eine Siedlung erwähnt, die der Ursprung des heutigen Trevisos ist. Wegen der zahlreichen Kanäle, die vom Sile gespeist die Stadt durchziehen, wird Treviso auch Klein Venedig oder citta delle acque genannt.
Citta delle acque
Tatsächlich strahlt dieser pulsierende Ort eine charmante Aura aus. Ehrwürdige, alte Paläste, Brücken und Kanäle, in denen sich die schönen Fassaden spiegeln. Kleine Boutiquen und viele Cafés. Neben dem beeindruckenden Dom aus dem 12. Jahrhundert ist die Piazza de Signori mit Rathaus und Turm absolut sehenswert. Ebenso wie der regionale Gemüsemarkt und der Fischmarkt, der mitten im alten Stadtkern auf einer Insel liegt. Hinter jeder Biegung erwartet einen wieder ein hübscher Platz mit einem wunderschönen Palast oder eine ungewöhnliche Fassade. Wie zum Beispiel die des “dreieckigen” Hauses, das es mir angetan hat.
Der sonnig-warme Nachmittag geht schnell vorüber und schließlich trenne ich mich schweren Herzens von Treviso. Ich radel die rund 9 Kilometer zurück zum Stellplatz in Quinto. Bei einem gemütlichen Abendessen in meinem Bus lasse ich den Tag ausklingen und freu mich schon, auf meine morgige Radtour am Sile. Diese wird auch Girasile genannt. Ihr könnt gespannt sein – das ist wirklich ein Insider-Tipp.