So lade ich die Wohnmobil-Batterien richtig auf
Der Aufruf gilt für Euch Reisemobilisten, die hoffentlich den Winter nutzen, um wieder so richtig in Reiselaune zu kommen. Und er gilt vor allem auch für Eure Wohnmobile, denn die kalten Monate ohne Bewegung können dem Herzstück unseres rollenden Ferienheims, den Batterien, ganz schön weh tun. Selbst, wenn das Reisemobil in der Sommersaison länger steht, sollte man sich um die Batterien an Bord kümmern.
So lade ich Wohnmobil-Batterien richtig
Die meisten Wohnmobile haben zwei Batterien. Eine, die für die Stromversorgung des Basisfahrzeugs zuständig ist. Und eine Aufbaubatterie, die alle Stromquellen im Wohnausbau speist. Bei meinem Adria Twin auf Ducato Basis sind die Batterien in Reihe geschaltet. Wenn das Fahrzeug rollt, wird die Fahrzeugbatterie während des Fahrens aufgeladen. Sobald sie voll ist, gibt sie den Ladestrom an die Aufbaubatterie weiter und so wird diese geladen. Andersrum funktioniert der Austausch nicht, d.h. wenn die Aufbaubatterie über die installierte Ladesteckdose (meist ein CEE Stecker) mit dem Stromnetz verbunden wird, lädt sich die Aufbaubatterie auf, gibt diese Ladung aber nicht an die Fahrzeugbatterie weiter.
Entladung der Batterien im Wohnmobil vermeiden
Für längere Standzeiten gibt es verschiedene Möglichkeiten, um eine Entladung der Batterien – und damit eine Beeinträchtigung der Lebensdauer – zu vermeiden. Natürlich könnt Ihr die Aufbaubatterie ausbauen, sie ist meist relativ handlich und mit Schnellverschluss-Polen einfach ein- und auszubauen. Die Batterie dann warm und trocken aufbewahren, denn große Kälte trägt zu einer schnelleren Batterieentladung bei. Wer die Aufbaubatterie im Fahrzeug lassen will, der sollte auf jeden Fall die zentrale Stromversorgung des Aufbaus abschalten, bei mir im Adria Twin Ducato geht das am zentralen Steuerungspanel , um Kriechstrom zu vermeiden. Klar, dass man jetzt auch kein Licht mehr im Aufbau hat – also Taschenlampen bereit halten. Um ganz sicher zu gehen, dass kein Strom abfließt, kann man die beiden Pole von der Batterie abklemmen.
Die richtige Reihenfolge beim Batterie abklemmen oder Ladegerät anschließen
Vielleicht hilft Euch dabei meine Eselsbrücke: Beim Abklemmen (also wegnehmen) der Pole zuerst den Minus- und dann den Pluspol. Beim Anklemmen (also dazugeben) zuerst den Plus- und dann den Minuspol. Logisch, dass man jetzt die Batterie nicht mehr über die Außensteckdose ansteuern kann – wenn sie also aufgeladen werden soll, muss ein Ladegerät her. Beim Thema Ladegerät würde ich auf jeden Fall ein paar Euro mehr investieren und ein hochwertiges Ladegerät kaufen, das sowohl den Batterietyp erkennt, als auch bei vollständig aufgeladener Batterie auf Erhaltungsmodus umschaltet. Meins kann ich wahlweise auf Auto oder Motorrad (mit der Modus-Taste) einstellen, das sollte man vor dem Anklemmen überprüfen.
Aufbaubatterie und Fahrzeugbatterie
Wie schon gesagt – eine volle Aufbaubatterie hilft unserer Fahrzeugbatterie nichts. Und auch diese entleert sich über die kalten Wintermonate von selbst, wenn das Fahrzeug nicht bewegt wird. Ich habe mir einen 6-Wochen Rhythmus angewöhnt, in dem ich meine Fahrzeugbatterien überprüfe und lade – wobei es hier in Kärnten schon ziemlich kalt ist. Bei der Fahrzeugbatterie gilt das Gleiche – um Kriechströme zu vermeiden, die Batterie abklemmen. Bei mir ist der Minus-Pol mit einem Schnellverschluss versehen, so dass ich diesen löse, wenn ich das Fahrzeug einwintere. Um das Ladegerät anzuschließen setzte ich zunächst die Plus-Klemme an (man denke an meine Eselsbrücke), dann die Minus-Klemme an die Batterie und verbinde zum Schluss erst das Ladegerät mit der Stromsteckdose. Jetzt zeigt mir mein Ladegerät genau den Ladezustand der Batterie an und springt auf „Erhalten“ um, wenn die Batterie – oder die Batterien – vollständig geladen sind.
Tipp zum Batterie laden!
Wenn Ihr an der Aufbaubatterie die Pole gelöst habt, dann kann sie natürlich nicht mitgeladen werden! Übrigens gibts dazu auch ein Video von mir.
Wenn Ihr nicht sicher seid, wie Eure Batterien angeordnet sind, dann besorgt Euch einen Schaltplan von Eurem Reisemobil. Frohes Aufladen – für Eure Batterien und die Eurer Reisemobile. Mehr Tipps zum Überwintern gibt es in der Checkliste „Sicher durch den Winter“.