Am Ufer des Gardasees mit dem Bike von Peschiera bis Torri del Benaco
Einen Geschäftstermin in München hab ich gleich ausgenutzt, um noch vor den anderen Pfingstreisenden mein Ducato Wohnmobil in Richtung Gardasee zu steuern. Nach einer kurzen Radlpause zum Knochenausschütteln bei einem Bekannten in Wattens und gemütlichem Kaffeeabschluss kann ich mit recht wenig Verkehr direkt bis zur Südspitze durchfahren. Nachdem ich letztes Mal ja in dem wunderhübschen Eurocamping Pacengo abgestiegen war, entscheide ich mich dieses Mal für den Camping Bergamini in Peschiera. Von dort aus werde ich am Ufer des Gardasees mit dem Bike von Peschiera bis Torri del Benaco fahren.
Freie Fahrt für Biker am Gardasee in der Vorsaison
Auf dem eher kleinen und recht familiären Platz werde ich sehr nett empfangen und ergattere einen Stellplatz mit Mini-Seeblick. Für den langen Tag werde ich mit einer herrlichen Abendstimmung über dem See belohnt. Und die warme Dusche in den sauberen und großzügigen Baderäumlichkeiten tut ihr übriges, um mich ins Land der Träume zu katapultieren. Frisch ausgeruht führt mich mein erster Weg am nächsten Morgen zum Supermarkt, um mir ein italienisches Frühstück zu fangen.
Es gibt nichts Schöneres. Frisches Brot in Variationen gibts am Campingplatz. Der hat obendrein noch einen Pool und eine wirklich entzückende Poolbar mit herrlichem Ausblick über den See zu bieten. Nach dem ausgedehnten Frühstück werfe ich einen Blick auf die Radkarte, die ich an der Rezeption gleich in die Hand gedrückt bekommen habe. Auf jeden Fall will ich den noch eher ruhigen Tag ausnutzen, um die Bikeroute am Ostufer des Sees entlang auszuprobieren.
Der See-Uferweg steht unter Wasser
Also rauf auf den Haibike Krosser und los. Über Peschiera geht der Radweg direkt am Ufer entlang eigentlich bis nach Pacengo (das kenne ich ja schon vom letzten Mal). Leider ist, womöglich wegen des Hochwassers, das mir später nochmals einen Streich spielen sollte, eine Teilstrecke gesperrt. So muss ich schon in Castelnuovo, kurz vor dem Freizeitpark Gardaland, rauf auf die Bundesstraße. Hier radel ich bei doch etwas mehr Verkehr – in der Hauptreisezeit wahrscheinlich echt nicht empfehlenswert – bis Lazise. Dort geht es zurück ans Ufer und über verschiedene kleine Wanderwege erreiche ich die Promenade von Bardolino. Am Hafen laden Cafés, Eisdielen und Restaurants zum Verweilen ein.
Weiter in Richtung Garda gerate ich in das wilde Treiben auf einem Wochenmarkt. Mit dem Rad auf dem Buckel (wie gut, dass es kein E-Bike ist) klettere ich die Treppen rauf, um nicht ganz in den Menschenmassen stecken zu bleiben. Kurz darauf kehre ich ans Ufer zurück und folge der, auf meiner Karte eingezeichneten, Route am Wasser entlang gen Norden. Blöd nur, dass im Gardasee wohl ein bisschen viel Wasser ist. Erst spritzt es, dann schiebe ich im Knöchelhohen See mein Radl durch den Kies und letztendlich steht mir das Wasser bis zu den Waden. Und vor mir ist noch viel, viel mehr davon. Ich kapituliere, drehe um und nehme einen steilen Pfad hinauf zur Straße.
Dort erreiche ich eine prachtvolle Aussicht auf die Baia delle Sirene und einige Zeit danach erhasche ich den ersten Blick auf die Festung von Torri del Benaco. Die Straße geht jetzt immer direkt am See entlang – mit Kiesstränden zum Pausieren und Seele baumeln lassen. Einfach schön. Kurz vor Malcesine drehe ich um, damit ich in Lazise noch gemütlich einen Kaffee trinken kann. Zurück im abendlichen Camping Bergamini habe ich rund 80 km auf dem Tacho und verabschiede ich mich vom Gardasee – morgen gehts wieder weiter! Meine nächste Entdeckung liegt in Venetien.