Buntes Cinque Terre – Wandern von Levanto nach Monterosso
Nachdem sich mein Ducato Wohnmobil auf der herrlich kurvigen Bergstraße schwindlig gefahren hat und einem kurzen Abstecher nach Sanremo sind wir an unserer letzten Reisestation gelandet. Von dem Camping Acqua Dolce in Levanto aus wollen wir die erste Etappe starten. Buntes Cinque Terre – Wandern von Levanto nach Monterosso.
Start zur Cinque Terre Wanderung direkt beim Campingplatz in Levanto
Der Ausgangspunkt ist ideal, denn der Wanderweg zu den weltweit bekannten, bunten Dörfern an der ligurischen Küste startet fast direkt neben dem Platz. Acqua Dolce liegt mitten im zwar touristisch erschlossenen, aber dennoch recht italienischen Levanto. Mit knapp 5,5 Tausend Einwohnern ist der Küstenort kleiner als mein Heimatstädtchen Hermagor im Gailtal. Der Campingplatz ist sehr gepflegt und neben dem Rezeptionsgebäude entdecken wir gleich ein gemütliches Restaurant mit Terrasse und köstlichem Geruch nach Grill, Knoblauch, Pesto und Pasta.
Die lange Fahrt (und die vielen Kurven) hat uns ausgehungert. So entscheiden wir uns schnell dazu, hier Abend zu essen. Obwohl ich eigentlich nur höchst selten die Camping-Restaurants aufsuche, bin ich sehr positiv überrascht. Ein freundlicher Service, eine tolle Speisekarte und das Essen ist wirklich fein. Der Platz ist ziemlich gut besucht und die Stellplätze nicht allzu groß, aber trotzdem herrscht keine ungemütliche Enge oder wildes Gedränge.
Der Wetterbericht lässt leider nicht allzu Gutes für den nächsten Tag hoffen. Doch als wir am Morgen den Kopf aus dem Duc stecken, sind schon die ersten blauen Himmelsstückchen zu sehen. Also machen wir uns zügig auf den Weg. Schnell stellt sich raus, dass wir uns mal wieder einiges vorgenommen haben. Der Anstieg von Levanto ist nicht ohne und auf halbem Weg fragen uns schon die ersten (überholten) Wanderer, wie weit es denn noch wäre. Und ob man von oben dann wenigstens das Meer sieht. Keine Ahnung – aber ich geh doch mal stark davon aus. Und tatsächlich… Schon bald lichten sich die Baumwipfel und die ersten Ausblicke auf das weite, blitzblaue Meer entschädigen für die Schweißperlen.
Erster Blick auf Monterosso
Inzwischen hat sich das Wetter ganz für Sonnenschein entschieden und nachdem wir die erste Anhöhe erreicht haben, sind unsere Trinkflaschen schon recht geplündert. Unter uns tauchen die bunten Fassaden von Monterosso al mare auf. Das erste der fünf Cinque Terre Dörfer (von Norden aus betrachtet). Lässt man die Augen schweifen, kann man – trotz des etwas dunstigen Wetters – auch noch weitere Dörfer an der Küste Richtung Süden entdecken. Der Abstieg ist schnell und steil. Auf Meereshöhe angekommen, holt uns der Tourismus wieder ein.
Im Ort herrscht reges Treiben und so verlassen wir die erste Station gleich wieder, nachdem wir nur kurz unsere Trinkvorräte aufgefüllt haben. Kurz hinter Monterosso beginnt der Sentiero Azzurro, der Cinque Terre Wanderweg, für den man inzwischen sogar Eintritt zahlen muss. Der Kassierer verrät uns, dass „heute ja gar nicht viel los ist“ (na bravo) und die besucherstärksten Zeiten April, Mai und Oktober sind. Trotz dieser, wohl eher moderaten, Touristenschar gleicht der wirklich schmale Wanderpfad, der sich über die Felsen und zwischen Weingärten und üppiger Küstenflora hindurchschlängelt, einem Hindernislauf.
Häufig müssen wir warten und den Gegenverkehr vorbeilassen. Zudem verirren sich überraschend viele Menschen hierher, die entweder völlig unfit oder höchst leger ausgerüstet sind. Badeschlappen und Schnappatmung sind auf dem wirklich anspruchsvollen Auf- und Nieder keine Seltenheit. Unsere Tour geht weiter nach Vernazza, Corniglia und Manarola. Bunte Cinque Terre – Wandern von Monterosso nach Manarola. Die tollen Bilder im nächsten Blogpost!