Mein Wohnmobil und ich: Verliebt in Piran
Ihr erinnert Euch, dass mir das reizende Ehepaar aus Altötting beim Abendessen in Savudrija unbedingt geraten hatte, Porotroz und Piran zu besuchen? So eine Empfehlung kann man nicht ignorieren! Und so breche ich an meinem letzten Tag mit meinem Wohnmobil vom Camping Pineta in Kroatien auf. Ich werfe einen letzten Blick auf die istrische Küste im Morgenlicht und lenke meinen Adria Twin dann in Richtung Slowenien. Mein Ziel: Mit dem Wohnmobil nach Portoroz und weiter nach Piran.
Wohnmobil kostenlos parken in Portoroz
Im Internet hatte ich gelesen, dass der Campingplatz Lucija in Portoroz einen kostenlosen Parkplatz für Wohnmobile anbietet. Das ist mein erstes Ziel, nachdem ich es mit sehr moderater Wartezeit über die Grenze geschafft habe. Tatsächlich finde ich mit meinem Reisemobil den Platz sofort. Rechts davor ist ein großer Schotterparkplatz. Zur Sicherheit – und aus Höflichkeit – frage ich in der Rezeption nach. Die nette Empfangsdame bietet mir sehr freundlich und selbstverständlich den Parkplatz an. Egal, ob ich dann auch im Campingplatz bleibe oder nicht. Das finde ich echt sehr sehr nett – Danke liebes Camp Lucija Team!
Mit dem Fahrrad von Portoroz nach Piran
Ich parke den Ducato Campervan ein, lade mein Radl aus und mache mich auf den Weg Richtung Portoroz Zentrum. Eine Weile folge ich der Straße, bis ich an der Flaniermeile von Portoroz die putzigen Radweg Markierungen im Gehsteig sehe. Ein flottes Mädel mit keckem Pferdeschwanz radelt hier symbolisch. Da kann ich nur sagen: Me too!
Optisch gibt Portoroz nicht wirklich viel her – auf der einen Seite reiht sich ein Hotel an das andere. Im Erdgeschoss animieren Geschäfte aller Preisklassen zum Shoppen. Auf der anderen Seite Bootsstege, Cafés, Restaurants und Strandabschnitte für die Sonnenanbeter. Faszinierend ist das Palace Hotel – das mit großer Geschichte aufwarten kann.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde Portoroz wegen seiner heilwirksamen Salz-Sole zum Kur- und Seebad erklärt. 1910 wurde dann das, vom Wiener Architekten Johann Eustacchio geplante, Palace Hotel im Neorenaissance Stil eröffnet. Elegant maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der “besseren KuK-Gesellschaft”. In den 70er und 80er Jahren verkam der Bau unter der jugoslawischen Regierung und erst 1994 übernahm die Gemeinde Piran das Hotelgebäude. Nach der Renovierung durch eine Investorengruppe, die die traumhaft schöne Fassade originalgetreu erhielt und den Rest komplett entkernte und modernisierte, konnte 2008 die Kempinski Gruppe als Hotelbetreiber genutzt werden. Heute erstrahlt das Palace Hotel mit seiner herrlichen Gartenanlage im neuen, alten Glanz und wird dem Ort Portoroz hoffentlich noch lange erhalten bleiben.
Spontan verliebt in Piran
Nachdem ich meinen Portoroz Bummel abgeschlossen habe, steige ich wieder auf mein Haibike und fahre weiter in Richtung Piran. Schon als ich die letzte Kurve umrunde, komme ich ins Staunen. In einer sanften Bucht reihen sich pastellfarbene Häuser hinter einer Uferpromenade vor dem blitzblauen Meer.
Einladend und verlockend präsentiert sich die Stadt im venezianischen Stil. Je näher ich dem Tartini Platz im Zentrum komme, desto entzückter bin ich von diesem Bilderbuch-Ambiente. Mein Fahrrad parke ich vor der Tourist-Info gleich neben dem Rathaus. Dann schlendere ich die Flaniermeile an Cafés und Restaurants vorbei bis zur malerischen Mutter Gottes Kirche am Spitz der Landzunge.
Auf der anderen Seite steige ich dann durch eine enge Kopfsteingasse hinauf bis zur Domkirche St. Georg, die über Piran wacht. Von hier hat meinen einen tollen Blick auf den Tartini Platz, der nach dem berühmten Geiger und Komponist Guiseppe Tartini benannt ist. Überhaupt wird Kultur in Piran groß geschrieben. 10 Museen laden zu einem Besuch ein und das Tartini Festival im August führt die musikalische Tradition weiter. Seitlich der Domkirche erhasche ich noch einen Blick auf die alten Stadtmauern und das weite Meer, bevor ich zum Tartini Platz und meinem Fahrrad zurückkehre.
Es fällt mir echt schwer, mich von diesem liebenswerten Städtchen zu trennen – auf jeden Fall komme ich wieder! Ach ja, vom Camping Lucija, der für eine Wohnmobil-Reise nach Portoroz perfekt ist, sind es rund 5 Kilometer bis nach Piran.