Camping an der Costa Smeralda auf Sardinien
Unsere letzte Station der Wohnmobilreise auf Sardinien führt uns vom Camping Telis bei Arbatax in Richtung Norden. Entlang des Golfo di Orosei und vorbei an Olbia erreichen wir nach rund 200 Kilometern Arzachena. Von hier aus zieht sich der wohl bekannteste Küstenstreifen nach Süden: Camping an der Costa Smeralda auf Sardinien.
Terrassenplatz mit Meerblick am Camping Isuledda
Gleich neben Arzachena, der Bezirkshauptstadt der Costa Smeralda, liegt der Ort Cannigione. Von dort aus ist es nur ein Katzensprung bis zur Einfahrt zum Camping Isuledda. Der Platz ist entlang einer Bucht angelegt. Zu den zahlreichen Innenplätzen, die kaum belegt sind, reihen sich entlang der felsigen Küste wunderschöne Terrassenplätze. Damit wir uns den perfekten Standplatz aussuchen können, steigen wir zum Camping-Guide auf den Golfwagen. Wir werden schnell fündig, denn in einem Abschnitt mit steiler, gerölliger Zufahrt können wir ganz alleine stehen.
Also schnell den Ducato geholt, den Roller ausgeladen, Strom angeschlossen und mit traumhaftem Meerblick den ersten Kaffee genossen. Das nahe gelegene Sanitärhäuschen ist recht einfach ausgestattet. Aber ein paar Meter entfernt kann man auf ein sehr modernes, neues Badehaus mit großen Duschkabinen ausweichen. Zum Campingplatz gehört noch ein eigener Sandstrand, eine Wellness-Ose mit Zen-Garten und Bar, ein Mini-Markt, ein Restaurant mit Terrasse und eine kleine Marina. Hier fragen wir gleich mal nach den Möglichkeiten, den Parco Nazionale dell’Arcipelago di La Maddalena zu besichtigen. Als Tour gibt es leider wieder nur die Tagesausflüge. Aber, man kann sein eigenes Boot mieten und bekommt dazu eine Karte und ein GPS-Navi. Leider ist der Wetterbericht für den nächsten Tag nicht so prickelnd und wir verzichten auf den Boots-Trip.
Schade, diesen Insel Nationalpark mit der Hauptinsel La Maddalena und der Koralleninsel Budelli sowie zahlreichen traumhaft schönen Buchten hätte ich sehr gerne gesehen. Steht definitiv auf der “Muss-Liste” für den nächsten Sardinien-Urlaub.
Die Ferienlandschaft der Costa Smeralda
Ich hatte ja so meine Vorbehalte, was die berühmte Costa Smeralda angeht. Protzig, wäre wahrscheinlich das erste gewesen, was mir in den Sinn kommt. Aber nachdem ich in meinem Sardinien Führer (Marco Polo) darüber gelesen hatte, wurde ich doch neugierig. Was man so weiß, hat Prinz Aga Khan diese Region als Segelrevier entdeckt und erschlossen.
Das war in den 60er Jahren. Ungewöhnlich für damals, dass man sich über die Nachhaltigkeit und Naturnähe dieser Ferienlandschaft Gedanken gemacht hat. Es entstanden die drei Ortschaften Porto Cervo, Porto Rotondo und Baia Sardinia. Alle nach einem ähnlichen Konzept. In der Bucht eine Marina und drumherum eine Bebauung und Gestaltung, die naturnah und organisch wirkt. Als Vorbild dienten Fischerdörfer und als Baumaterial wurden hauptsächlich Granit und Holz verwendet.
Wir schwingen uns also auf den Roller und kurven die rund 34 Kilometer bis nach Porto Rotondo. Dem südlichsten der drei Küstenorte. Wir finden eine schöne Marina, an der man entlang flanieren kann, tolle Yachten und ein nettes Gelateria-Cafe. Von den Läden sind viele geschlossen, Corona hat sicher auch hier seine Spuren hinterlassen. Schon bald starten wir wieder und kurven die Küstenstraße zurück nach Norden. Immer wieder bleiben wir stehen, um die schöne Aussicht über die Costa Smeralda zu genießen. Nach rund 14 km stellen wir dann den Roller in Porto Cervo auf einem Moto Parkplatz ab.
Elegantes Porto Cervo und charmantes Baia Sardinia
Als erstes springt uns hier das Wahrzeichen, die schneeweiße Kirche im Costa Smeralda Stil, ins Auge. Daran schließt sich die Piazza mit zahlreichen kleinen Läden, Cafés und Restaurants an. Über Promenadenwege und romantische Holzbrücken erreicht man die Hafenmeile, die sich rund um die Marina zieht. Es ist wirklich idyllisch und wunderschön mit Pflanzen und Blumen angelegt. Wir bummeln durch die Gassen, schlürfen eine Latte Macchiato und lassen den Ort einfach auf uns wirken. Vermutlich wird es hier in der Hochsaison deutlich turbulenter, wenn Promis und Millionäre gastieren. Aber jetzt ist es einfach nur schön!
Unsere Costa Smeralda Tour führt die letzten 6,5 Kilometer auf einer kleinen Nebenstraße direkt nach Baia Sardinia. Auch hier findet sich das gleiche Grundkonzept mit mediterraner Optik und eingeschossigen Häusern. Wenn auch der Mittelpunkt dieses Mal nicht der Hafen sondern die Piazza mit ihrem Bade-Sandstrand und zahlreichen Bars ist. Alles wirkt kleiner und überschaubarer in Baia. Während wir unseren Sun-Downer schlürfen legt sich das goldene Abendlicht über die Bucht. Es gäbe noch vieles zu erkunden beim Camping an der Costa Smeralda auf Sardinien. Zum Beispiel die einzelnen Buchten mit ihren Stränden oder die Dolphins Watching Exkursion vom Capo d’Orso aus. Aber unsere Reise neigt sich langsam dem Ende, für morgen ist noch eine Tour zum Capo Testa geplant.