Besuch bei den Etruskern im liebenswerten Volterra
Auf meinem Wohnmobil-Weg von Siena nach San Gimignano habe ich einen Besuch bei den Etruskern im liebenswerten Volterra in der Toskana eingeplant. Das ist eine meiner absoluten Lieblingsstädte in der Toskana. Wunderschön auf einem Hügel gelegen, mit dem ältesten Kommunalpalast Italiens und mit jeder Menge typisch italienischer Lebenslust.
Durch die toskanischen Hügel von Stadt zu Stadt
Ich mache mich früh morgens vom netten Stadt-Campingplatz Colleverde in Siena auf in Richtung Volterra. Auf halber Strecke der rund 50 Kilometer Fahrt liegt das malerische Colle di Val d’Elsa vor mir. Da muss ich doch gleich meinen Adria Twin Busibär plakativ parken und ein paar Fotos machen. Auch Colle di Val d’Elsa ist von einer Befestigungsanlage umgeben. In einem der Türme, direkt neben dem Stadttor, ist das Restaurant Portanova untergebracht. Genial ist die Dachterrasse auf den Zinnen des Turms.
Auf der zweiten Hälfte des Weges schweift mein Blick nach rechts. Und siehe da. Vor mir ragen die Geschlechtertürme von San Gimignano in den Himmel. Aber bevor dieser besondere Ort auf meinem Programm steht, folge ich der Straße noch weiter bis nach Volterra.
Zweieinhalbtausend Jahre Geschichte im liebenswerten Volterra
Ich parke unterhalb der befestigten Altstadt von Volterra auf einem kostenlosen Parkplatz, der obendrein sehr Wohnmobil-gerecht ist. Noch ist es relativ ruhig. Ich steige die steilen Treppen hinauf bis zum Stadttor. Gleich dahinter lohnt sich ein Besucht im Etruskischen Museum, das die Geschichte dieser zweieinhalbtausend Jahre alten Stadt aufzeigt. Auf dem kleinen Platz dahinter blicke ich von der Stadtmauer hinunter auf das römische Amphitheater.
Die Ruinen des Teatro Romano sind teilweise restauriert, so dass man die Bühne gut erkennen kann. Gleich dahinter war eine römische Badeanlage. Es fasziniert mich immer wieder, mit wie viel Knowhow die Römer ihre Becken inklusive Hier- und Lüftungstechnik angelegt haben. Heute ist Samstag – Markttag in Volterra. Auf dem Mercato, der neben der Ausgrabungsstätte statt findet, wird es immer turbulenter. Die ganze Region reist an, um durch die bunte Mischung von Klamotten, Lebensmitteln und Sonstigem zu schlendern.
Anschließend führt mich mein Weg immer weiter hinein in die alten Gassen von Volterra. Auf 550 Meter Höhe entstand das befestigte Volterra bereits im 4. Jahrhundert vor Christi. Steil schlängelt sich die Altstadt hinauf bis zum legendären Piazza dei Priori. Dort wacht der älteste Kommunalpalast der Toskana, der Palazzo dei Priori, noch heute über den Platz. Er war übrigens auch architektonisches Vorbild für den Palazzo Vecchio in Florenz.
Leben in der Toskana – ein Samstag in Volterra in der Toskana
Ich mag Volterra besonders gern. Es ist wunderschön mit seinen uralten Palästen und Plätzen. Aber es ist auch sehr authentisch. Wenn man jetzt, in der Nebensaison, durch die Straßen bummelt – übrigens alles Fußgängerzone – steckt man mitten drin. Es wird sich freundlich gegrüßt, jeder scheint jeden zu kennen. Der italienische Samstag besteht aus Kaffeetrinken, shopping, Kaffeetrinken, schlendern, Kaffeetrinken, essen und trinken. Da mache ich doch gerne mit.
Vom zentralen Piazza dei Priori wandere ich weiter. Entlang der Stadtmauern gelange ich zum einzigen Stadttor, das aus der Etruskerzeit erhalten ist. Auf die Porta all’Arco sind auch die Einwohner von Volterra sehr stolz. Nur ein paar Schritte weiter genieße ich die Aussicht über die toskanische Hügellandschaft. Zurück im historischen Stadtkern statte ich noch dem alten Palazzo Incontri einen Besuch ab. Hier hat die Sparkasse von Volterra ihren Sitz.
Neben der Kirsche San Francesco steht das achteckige Baptisterium mit seiner schwarz-weißen Fassade. Einige Paläste wurden im 19. Jahrhundert renoviert, so dass die Fassaden nicht mehr authentisch sind. Dennoch ergibt alles zusammen ein malerisches Bild ab. Dazu das geschäftige Samstagstreiben, die vielen Kaffeehäuser und Bars.
Nach einem letzten Blick über die Dächer verlasse ich meine Lieblingsstadt wieder. Der Besuch bei den Etruskern im liebenswerten Volterra in der Toskana hat mir wieder viel Freude bereitet. Jetzt lenke ich mein Adria Twin Wohnmobil in Richtung der sagenhaften Türme von San Gimignano.