3 Ausflugs-Tipps für Wohnmobil-Urlaub in Südtirol
Ich liebe Südtirol! Und zwar nicht nur die Touristen-Hotspots Bozen, Etschtal und Meran, sondern auch das Pustertal. Das liegt mir natürlich auch am nächsten. Von meiner Hermagorer Heimat bis nach Sillian sind es gerade mal 100 Kilometer. Alles Landstraße, aber wunderschön zum Gegend gucken. Kurz vor Sillian ist schon mein erster Stopp. Beim Shop von meinem Lieblings-Waffelbäcker Loacker. Der hat sieben Tage die Woche geöffnet und ist für mich ein absolutes Paradies. Sobald der Vorrat im Adria Twin aufgefüllt ist, geht es weiter. Über die Grenze und gerade mal gut 30 Kilometer weiter biege ich in Rasen-Antholz in den Camping Corones ein. Blöder Name zur Zeit. Liegt aber daran, dass der berühmte Kranzplatz mit seinem Wander- und Skigebiet ganz in der Nähe ist. Der heißt auf Italienisch Plan de Corones. Von hier aus starte ich meine 3 Ausflugs-Tipps für Wohnmobil-Urlaub in Südtirol.
Wohnmobil-Urlaub mit Wanderung rund um den Antholzer See
Im Antholzer Tal, einem Seitenteil des Pustertals, liegt dieser schöne, ruhige Ganzjahres-Campingplatz. Neben 150 Stellplätzen bietet der Platz auch ein beheiztes Freibad, Mini-Markt, Restaurant und einen Wellness-Bereich. Neu dazu gekommen sind auch Privat-Baderäume, die man zum Stellplatz buchen kann. Am schönsten ist aber die traumhafte Lage, Sommer wie Winter.
Für den ersten Tag habe ich mir einen Ausflug zum Antholzer See vorgenommen. Eigentlich könnte man die circa 15 Kilometer mit dem Radl fahren – ausnahmsweise habe ich aber kein Bike dabei. Also shuttle ich mit meinem wendigen Ducato zum Parkplatz am Biathlon-Zentrum Anterselva. Der Seerundweg führt mich südöstlich am See entlang bis zur Abzweige eines kleinen Steigs. Hier ist die Steinzgeralm angeschrieben. Es geht steil bergauf bis ich schließlich eine Forststraße erreiche. Der folge ich nun, bis vor mir die urige, kleine Alm auftaucht. Im Sommer tummeln sich hier Kühe und Ziegen frei auf den Almwiesen. Also: Hunde an die Leine!
Da es heute recht diesig ist, herrscht kein großer Andrang auf der Alm. Von der wunderschönen Holzterrasse hat man einen herrlichen Blick ins Tal. Sogar ein Stückchen Blau vom Antholzer See entdecke ich. Ein warmer Tee, ein kühles Getränk und ein köstlicher Apfelstrudel stimmen mich perfekt auf meine Südtiroler Tage ein. Von der Alm geht nun eine Forststraße hinunter. Links zweigt dann wieder ein Pfad ab, der mich direkt zum Parkplatz der Enzianhütte am Antholzer See Ostufer bringt. Von hier beende ich meinen Rundgang gegen den Uhrzeigersinn auf dem schönen, naturbelassenen Uferweg. Insgesamt rund 8 Kilometer und 350 Höhenmeter.

Wanderung zu den Reinbach Wasserfällen und zur Burg Taufers – Sand in Taufers
Nach einem gemütlichen Abend auf dem Camping Corones mit Pasta con Speck starte ich am nächsten Tag Richtung Sand in Taufers. Nach circa 26 Kilometern parke ich mein Adria Twin Wohnmobil auf dem öffentlichen Parkplatz am Schwimmbad. Später stelle ich fest, dass es auch direkt am Einstieg zum Wasserfall Weg einen kostenlosen Parkplatz gibt. Ich folge der Beschilderung bis zur Wasserfall-Bar. Schon auf dem Weg beeindruckt mich die Burg Taufers, die stolz über dem Tal thront. Dann beginnt der Wanderweg Nr. 1 zu den drei Reinbach Wasserfällen.
Der erste der drei Reinbach Wasserfälle ist ca. 10 Meter hoch und schon recht beeindruckend. Von hier aus geht es leicht bergauf, vorbei an einem Platz mit Holzfiguren. Das letzte Stück zum zweiten Wasserfall führt mich über viele Stufen hinauf. Dieser Reinbach Wasserfall ist irgendwie nicht so sehenswert. Folglich marschiere ich gleich weiter. Aufwärts natürlich. Schon bald führt mich ein Steig und dann eine kleine Brücke über die Reinbachschlucht. 40 Meter donnert der dritte und größte Reinbach Wasserfall in die Tiefe. Die Gischt verschafft mir eine kleine Dusche. Angenehm nach dem schweißtreibenden Anstieg.
Nun folge ich dem Weg bis Rein in Taufers. Über die Ahornacher Wiesen geht es zurück in Richtung Sand. Vorbei am Naturhotel Moosmair – hier gibt es selbstgebackenes Brot – und weiter zur Burg Taufers. Die ist wunderschön restauriert und kann besichtigt werden. Schon beim Eingang durch die riesigen, doppelflügeligen Holztore fühlt man sich um Jahrhunderte zurückversetzt. Es dauert eine Weile, bis man die wirklich große Anlage erkundet hat. In einem Teil der Burg und im Burgturm ist ein regionales Völkerkunde-Museum untergebracht. Von den Wehrgängen genieße ich den Ausblick ins Tal. Zurück durch den großen Innenhof mit idyllischem Cafe. Ich schlendere durch Sand zurück zum Bus – was für eine wunderschöne Wandertour. Um die 9 Kilometer habe ich durch Wiesen, Wälder und vorbei an den drei Wasserfällen zurückgelegt.
Kleine, kurvige Rundfahrt über den Furkelsattel in Südtirol
Der Nachmittag ist noch sonnig und so entscheide ich mich für einen etwas abenteuerlicheren Rückweg. Zurück in Bruneck halte ich mich westlich Richtung St. Lorenzens. Dort zweigt die Straße nach St. Vigil in Enneberg ab. Und ab hier wird es richtig lustig. Also dann, wenn man enge, kurvige Straßen liebt. So wie ich und mein Ducato! Über den Furkelpass bis nach Geiselsberg erlebe ich traumhafte Bergpanoramas. Nur gut, dass mir fast niemand entgegenkommt. Die Strecke ist wohl auch bei Radlern sehr beliebt, kein Wunder. Am Ende lande ich wieder in Olang (Valdoara) und gleich drauf an meinem Stellplatz.
Faszinierendes Naturschauspiel bei der Wanderung um den Pragser Wildsee
Nach der gestrigen Tour habe ich am ruhigen Camping Corones geschlafen wie ein Bär. Mein letzter Tag auf dieser Südtirol-Tour ist schon angebrochen. Aber auf dem Rückweg freue ich mich noch auf ein besonderes Highlight. Der Pragser Wildsee. Da ich weiß, dass dies ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist, starte ich recht früh am morgen. Schon um kurz nach 9 Uhr parke ich den Ducato ein – die Tagesgebühr von 18 Euro ist auch nicht ohne. Da ich ja nur bis Mittag bleibe, bekomme ich vom netten Einweiser einen Discount.
Ich habe mir eine Rundwanderung vom See über die Kaserhütte, durch das Grünwaldtal und am See entlang zurück ausgesucht. Aber zuerst genieße ich die (noch) Ruhe am See mit seinen sich spiegelnden Berggipfeln. Dann starte ich direkt an der Hotelanlage in den Steig der mit Kaserhütte gekennzeichnet ist. Circa 550 Höhenmeter steige ich auf schmalen Waldwegen und später einem Schotterweg hinauf. Dann taucht die idyllische Kaserhütte hoch oben über dem See auf. Sogar die Kühe scheinen die traumhafte Aussicht zu genießen. Ganz entspannt liegen sie auf der grünen Wiese.
Der Senner erzählt mir, dass es immer schwieriger wird mit der Sommer-Alm. Kaum einer hat Zeit dafür, hier oben abgeschieden 2-3 Monate zu verbringen. Schade drum. Nach einem kurzen Plausch folge ich dem Weg weiter in Richtung Grünwaldalm. Es geht nochmals hinauf bis zur Schwarzberg Höhe. Herrlich, diese Weitsicht über das Tal. Steil bergab führt mich ein Steig zur Grünwald Alm. Und zurück in die Zivilisation. Die Alm im Grünwaldtal ist nämlich ein beliebtes Wanderziel. Schön gelegen, relativ einfach vom Pragser Wildsee aus zu erreichen und mit einer wirklich köstlichen Küche. Da muss einfach eine Brettljause sein! Gestärkt verlasse ich das Grünwaldtal und erreiche wenig später das Südufer des Pragser Wildsees. Inzwischen sind anscheinend alle munter. Es ist richtig viel los rund um den See.
Da wird es auf dem kleinen Uferweg manchmal recht eng. Aber nichts kann mir diese wunderschönen Bilder der Natur vermiesen. Der See schimmert türkis. Im Süden bewacht vom kleinen Apostel. Rundherum malerische Wälder. Das muss man gesehen haben. Meine Empfehlung: Ganz früh morgens hierher kommen und genießen. Nach rund 10 Kilometern bin ich wieder bei meinem gut bewachten Bus. Der Parkplatz ist jetzt fast voll. Und weil es so schön war, lege ich am Rückweg noch einen Umweg über die Pustertaler Höhenstraße ein. Wieder Kurven, Kurven, Kurven. Und prächtige Aussichten.
Es gibt noch so viel zu entdecken hier im schönen Südtirol. Ich komme auf jeden Fall wieder und habe meine 3 Ausflugs-Tipps für Wohnmobil-Urlaub in Südtirol in vollen Zügen genossen.