Wandererlebnis Gesäuse mit Hund und Wohnwagen
Nach der Saisoneröffnung im Wonnemonat Mai auf Krk hat es mich kurz darauf wieder in den Füßen gejuckt. Ganz oben auf meinem Destinationswunschzettel stand schon lange das steirische Gesäuse. Schnell waren die zwei Fellnasen Lucy und Ella eingepackt und der Wohnwagen angekoppelt. Schon ging es los zum Wandererlebnis Gesäuse mit Hund und Wohnwagen.
Camping Forstgarten inmitten der Gesäuse Natur
Idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im Gesäuse ist der Campingplatz Forstgarten. Er liegt idyllisch direkt an der Enns in Gstatterboden. Einfach, aber sauber und mit einer sehr offenen Parzellengestaltung. Man kann zwischen sonnigen und einigen schattigen Plätzen wählen. Wer mit Hund unterwegs ist, findet direkt vor der Tür zahlreiche Gassimöglichkeiten. Im Frühsommer und Spätherbst zeigt sich die Sonne zwischen den Felsmassiven nur einige Stunden. Und auch für Kinder sorgen ein Beachvolleyballfeld, ein Spielplatz und eine offene Grillstelle für Campingspaß. Einkaufsmöglichkeiten sind etwas entfernt in Krumau (Richtung Admont) oder Hieflau (Richtung Osten).
Wandererlebnis mit Hund zur Ennstalerhütte
Ein strahlend blauer Himmel begrüßt uns zum ersten Wandertag. Wir haben uns ganz mutig die Ennstalerhütte vorgenommen. Die Tour auf outdooractive verspricht uns rund 15 Kilometer, 970 Höhenmeter und tolle Aussichten. Wir queren die Enns und finden in Gstatterboden am Kirchlein gleich den Einstieg. Von nun an geht es gute 6,5 km stetig bergauf. Zunächst über die Almwiesen des Gstatterbodenbauers, die schon herrlich grün leuchten. Dann wird der Pfad steiniger, verläuft an Felswänden vorbei und durch schattige Wälder. Hier blühen noch die Schneerosen. Und Lucy findet sogar ein kleines Schneefeld zum baden. Ab Kilometer fünf geht’s dann so richtig zur Sache. Es ist echt steil. Kein Wunder, dass die Tour als „mittelschwer“ eingestuft ist. Ohne Kondition ist man hier echt gefordert.
Nach dem letzten Geröllfeld öffnet sich plötzlich der Blick auf das Gesäuse und die umliegenden Gipfel. Dann taucht auch schon die Ennstalerhütte auf. Diese älteste Schutzhütte im Gesäuse liegt auf einem kleinen Plateau.
Zwei Panorama-Aussichtspunkte lassen einen unendlich weit nach Norden oder Süden blicken. Bänke, ein kleiner Gipfeltisch und die große Aussichtsterrasse laden zum Verweilen ein. Für die Hunde stehen gefüllte Wassernäpfe bereit. Weil das Wasser hier aus dem Tal hochgebracht werden muss, sollte man sparsam damit umgehen. Bei Kaffee und Kuchen lassen wir die Seele baumeln. So dass wir frisch erholt die Ennstalerhütte in Richtung Osten verlassen. Der erste Teil des Abstiegs ist wieder sehr steil und geröllig. Hier ist Trittsicherheit bei Mensch und Tier gefragt. Nach 2,5 km erreichen wir die traumhaft schöne Hochscheibenalm. Da es noch früh im Sommer ist, grasen nur vereinzelt Kühe. Sonst gilt wie immer: Aufmerksam bleiben, wenn man mit Hunden freies Almgebiet durchquert. Mit Mutterkühen ist nicht zu spaßen. Die restlichen sechs Kilometer zurück nach Gstatterboden sind moderat auf Forststraßen und Wegen.
Frühstück hoch oben beim Buchsteinhaus
Auch am zweiten Tag im Gesäuse ist Petrus bestens gelaunt. Für das nächste Wandererlebnis mit Hund und Wohnwagen steht das Buchsteinhaus auf dem Plan. Die Tour ist rund 13,5 km lang. Man geht auf dem gleichen Weg hin und zurück, da das Buchsteinhaus eine „Sackgasse“ ist. Wer will, kann auf der wunderschönen Hütte übernachten und am zweiten Tag den Buchstein erklettern. Uns genügen die knapp 1000 Höhenmeter vom einfachen Aufstieg. Gleich nach der Brücke über die Enns steht links der Wegweiser zum Buchsteinhaus – der Aufstieg ist optimal beschildert. Es geht zunächst durch Wälder mit moderater Steigung hinauf. Da wir, wie immer, sehr früh dran sind, begegnen uns Gemsen und Rehe. Leider verscheuchen die zwei Fellnasen mit ihrem Gebell die scheuen Waldbewohner. Daher gibt es leider kein Foto dazu.
Nach circa 4,5 km schlängelt sich der Weg in 21 Spitzkehren in Richtung Buchsteinhaus. Schließlich verlassen wir den Schatten des Waldes und haben freien Blick auf das Gesäuse und die skulpturellen Felsformationen rund um den Buschstein. Die Hütte in Sichtweite überwinden wir die letzten Höhenmeter. Insgesamt ein moderater Aufstieg, der auch mit Kindern zu bewältigen ist. Auf der traumhaften Terrasse empfängt uns das super nette Hüttenpersonal. Wahrscheinlich haben wir den Preis als erste Gäste des Tages gewonnen. Mit Blick auf die umliegenden Gipfel bestelle ich ein Frühstücks-Käsebrot.
Und bekomme das wohl tollste Käsebrot, das ich je gegessen habe. Üppig garniert, mit frischen Weintrauben und knackigen Nüssen. Wer hat denn da verraten, dass ich so ein Nuss-Junkie bin? Keine Ahnung, was schöner ist. Die Aussicht auf den Teller oder auf die Berge. Auch die zwei Fellnasen werden mit Frankfurtern verwöhnt. Ich glaube, die wollen gar nicht mehr absteigen mit mir.
Nach entspannten Geniesserstunden reißen wir uns doch wieder los. Weil es runter ja bekanntlich immer schneller geht. Danach lassen wir den Abend gemütlich am Camping Forstgarten ausklingen. Diese drei Tage schreien nach Wiederholung. So dass es vielleicht dieses Jahr heißt: Zweites Wandererlebnis Gesäuse mit Hund und Wohnwagen.