Outdoor Erlebnis: Wanderung am Kap der Sirenen in Kampanien
Mit meinem Adria Twin Wohnmobil bin ich über die Amalfi-Küste bis nach Kampanien gereist. Um die Tage in Capaccio, im Süden von Neapel, für mich und die Fellnasen etwas abwechslungsreicher zu gestalten, hab ich mal wieder auf outdooractive nach Wandertouren gesucht. Erstaunlicherweise spuckt das System tatsächlich fast überall – und ich komm ja wirklich viel rum – ein paar Vorschläge aus. Einfach auf Tourensuche gehen, dann Wandern (oder auch Biken – was anderes hab ich noch nicht probiert) auswählen. Schon werden die am nächsten liegenden Routen aufgelistet und auf der Karte angezeigt. Der einzige Nachteil ist, dass manchmal der Autor nur eine Mini- oder gar keine Beschreibung eingegeben hat. Das hilft dann nur bedingt. Aber dieses Mal hatte ich wieder Glück und die Wanderung am Kap der Sirenen in Kompanien, die mich natürlich gleich angesprochen hat, ist perfekt beschrieben, mit Parkplatz und sogar GPS-Koordinaten.
Mit den Fellnasen auf Wandertour
Ich lade also am Camping Villaggio dei Pini in Capaccio meine zwei vierbeinigen Sirenen in den Adria Twin Campingbus ein und holpere über die naturbelassenen italienischen Straßen zum Ausgangspunkt in Ogliastro Marina. Sind rund 23 Kilometer, allerdings mal wieder recht kurvig. In Ogliastro gibt es mehrere Parkmöglichkeiten direkt an der Straße. In der Saison sollte man sich beim Parkautomat ein Ticket ziehe, jetzt im November bin ich das einzige Auto und auch das einzige Wohnmobil hier und spare mir die Parkgebühr. Eine hübsche kleine Parkanlage verläuft parallel zur Straße – leider für Hunde gesperrt. Aber wirklich nett mit Palmen und Kakteen bepflanzt. Am Piazza Giovanni Paolo herrscht kein buntes Treiben – das nette Restaurant und die Cafe Bars haben alle zu. Ich folge dem Gehweg parallel zur Straße bis zum Kap der Sirenen, wo ein großes Tor verkündet, dass das hier nun eine Privatstraße ist. Muss ja mal ein prächtiger Besitz gewesen sein.
Auf dem Trampelpfad an der Küste entlang
Auf Empfehlung vom Tour-Autor suche ich mir den Trampelpfad direkt an der Küste entlang. Als das Unterholz dichter wird, stoße ich auf frische Wühlspuren und muss sofort an das Wildschwein-Warnschild am Straßenanfang denken. Mit den borstigen Gesellen hab ich schon in meiner fränkischen Heimat so einige Erfahrungen gemacht. Also zurück auf die Straße, auf der mir der eine oder andere rüstige Rentner begegnet und freundlich grüßt. Es geht durch den Pinienwald und dann an halbverwilderten Olivenhainen vorbei bis zur Siedlung am Punto Licosa. Hier stoßen wir wieder auf die Felsenküste und sehen links den kleinen Hafen mit seiner netten Kirche und dem malerischen Leuchtturm liegen.
Da wir schon eine ganze Weile unterwegs sind, wandern wir nur noch kurz in Richtung San Marco, um dann umzudrehen und den Weg zurückzugehen. Wieder in Ogliastro gelandet – insgesamt unsere Teilstrecke so um die 11 km hin und zurück – besichtigen wir noch kurz den groß angeschriebenen Wohnmobilstellplatz, der allerdings nur wie ein großer Garten aussieht. Offensichtlich kann man hier jedoch im Sommer übernachten – ein guter Ausgangspunkt für die Tour.
Die Welt ist ein Dorf – Begegnungen in Kampanien
Als wir zum Wohnmobil zurückschlendern, hält ein Sprinter mit italienischem Kennzeichen neben uns. Ein Jogger, dem wir schon auf der Strecke begegnet waren, spricht uns auf Deutsch an und natürlich kommen wir ins Plaudern. Er wohnt in San Marco und da das ja auf unserem Heimweg liegt, nehme ich seine Einladung auf einen Kaffee an. Das Leben ist wirklich bunt – so komme ich doch noch nach San Marco und aus dem Staunen nicht mehr hinaus, als er mir die Villa seines verstorbenen Vaters zeigt. Villa? Ein Schloss inmitten eines Olivengartens – mal wieder mit Rapunzelturm (wer meine Blogbeiträge aufmerksam liest, wird an Lago die Levico erinnert werden). Die Aussicht von dort oben über den Dächern von San Marco ist gigantisch. Das Schloss einfach liebenswert – was wäre das für ein schönes Bed & Breakfast.
Nur ungern reiße ich mich von diesem zauberhaften Platz los. Auf dem Rückweg halten wir noch in Agropoli, wo einige größere Läden und Supermärkte angesiedelt sind. Ein wunderschöner Tag geht mal wieder mit einem romantischen Sonnenuntergang am Strand von Capaccio Paestum zu Ende. Gute Nacht Du abenteuerliche Welt, wie schön, dass ich das alles erleben darf.