Campingstopp für Triest und eine Wanderung zum Schloß Duino
Unterwegs mit dem Wohnmobil gibt es immer wieder lohnende Ziele für Zwischenstationen. Einer meiner Lieblingsplätze ist das Camping Village Mare Pineta in Sistiana bei Triest. Der Platz liegt wunderschön über der Bucht von Sistiana und ist ein idealer Campingstopp für Triest und eine Wanderung zum Schloß Duino. Im Hinterland gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Biken, das Gestüt Lipica ist nur eine halbe Stunde Fahrt entfernt und wenn man mal bei den Reichen der Reichen einen Cafe trinken will, spaziert man einfach in das exklusive Porto Piccolo.
Lauschige Plätzchen mit Blick über die Bucht
Der Campingplatz Mare Pineta liegt zwischen Sistiana und Duino. Besonders schön finde ich die Einzel-Stellplätze in erster Reihe an der Steilküste. Ich suche mir dieses Mal einen Platz unter den Schatten spendenden alten Bäumen, schließe an meinem Adria Twin den Strom an und mach es mir mit Tisch und Stuhl gemütlich. Der Weg zu einem der zahlreichen Sanitärgebäude ist nie sehr weit und besonders gerne ziehe ich im 33 Meter langen Schwimmbecken meine Runden.
Wenn man abends keine Lust hat, den Grill anzuwerfen – ich hab wie immer meinen Cobb dabei – findet sich in Sistiana von der einfachen Pizzeria bis zur gehobenen Gastronomie einfach alles in Gehweite. Dieses Mal war ich im Ristorante al Cavaliere. Super nettes Personal, tolles Vorspeisen-Buffet und viele Italiener, was immer ein gutes Zeichen ist.
Mit dem Bus nach Triest
Obwohl in Triest am Hafen ein sehr großer Parkplatz ist, der auch für Wohnmobile gut geeignet ist, weiß man nie, ob man dort auch wirklich einen Platz findet. Denn das Areal wird bei großen Veranstaltungen, wie zum Beispiel der Segelregatta, komplett gesperrt. Der sicherste und bequemste Weg nach Triest ist der Bus. Dieser hält direkt vor dem Campingplatz und in der Camping Rezeption kann man sich einen aktuellen Fahrplan holen und die Tickets kaufen. Die Linie 51, der Flughafen-Bus, ist die schnellste Variante.
Am Busbahnhof in Triest angekommen laufe ich dann die paar Meter bis zum Canale Grande. An diesem entlang flaniere ich weiter in die Stadt hinein. Genieße einen italienischen Kaffee in einer der unzähligen Bars und zünde wie immer in der griechisch orthodoxen Saint Nicholas Kirche ein Kerzlein an. Hier in Triest kann man zwischen Hafen und Festung locker einen ganzen Tag verbringen. Aber Achtung – unbedingt pünktlich wieder am Busbahnhof sein. Die Linie 51 fährt nämlich manchmal auch ein paar Minuten früher ab. Ganz untypisch italienisch.
Die Bucht von Sistiana und das mondäne Porto Piccolo
Neben dem Campingplatz schlängelt sich die Straße – oder auch ein Fußweg – zur Bucht hinunter. Man könnte die Bucht von Sistiana in drei Bereiche unterteilen. Ganz im Westen laden weiße Sonnenschirme auf einem Sonnenplateau zum Relaxen ein. Gleich daneben kann man direkt am Meer auf gepflegten Außenterrassen frischen Fisch vom Grill genießen. Die Mitte der Bucht gehört dem kleinen bodenständigen Hafen von Sistiana mit seiner langen Mole. Vom Barstuhl einer Snackbar beobachte ich das Treiben während ich genüsslich meinen Latte Macchiato schlürfe.
Frisch gestärkt folge ich der Uferstraße gen Osten und erreiche schon bald die bewachte Einfahrt zum Porto Piccolo. Der Name „Kleiner Hafen“ passt zwar zu dem sehr idyllischen Setting in der von Felsen eingerahmten Bucht, aber ansonsten ist das hier ein Parkplatz für viel, viel Geld. Die Luxusappartements hängen terrassenförmig in der Steilküste. Das ganze Areal ist von einer riesigen Tiefgarage unterhöhlt. Kleine Boutiquen reihen sich entlang der Hafenpromenade. Jeder, der einem hier begegnet, trägt Designerklamotten und die Liegeplätze sind unglaublich teuer.
Für den exklusiven Beach Club braucht man natürlich eine Mitgliedschaft – die nette Concierge lässt mich für ein paar Minuten zum Fotografieren ins „Heiligtum“. Schließlich zaubert mir bei soviel Prunk dann doch noch eine kleine französische Bulldogge ein Lächeln ins Gesicht. Die ist ganz sie selbst und sonnt sich entspannt auf Herrchens Yacht.
Eine Wanderung zum Schloß Duino auf Rilkes Spuren
Der Sentiero Rilke, der Rilke Weg, wurde nach dem Lyriker Rainer Maria Rilke benannt. Anfang des 20. Jahrhunderts schrieb er im Schloß Duino zehn Duineser Elegien. Damit hat er ganz erheblich zum Bekanntwerden dieser Region beigetragen. Aber Lyrik hin oder her – der Weg ist einfach traumhaft schön. Er beginnt gleich neben dem Campingplatz und verläuft hoch oben auf der Klippe über dem Meer. Vielerlei Pflanzen, endlose Blicke über das Meer und das königliche Schloß Duino. Dieses gehört seit über 400 Jahren der Familie Thurn & Taxis und wird auch bewohnt. Einen Teil mit Original Möblierung und wertvollem Porzellan kann man besichtigen.
Die Strecke eignet sich auch für die morgendliche Joggingrunde, da dann noch nicht so viele Spaziergänger unterwegs sind. Von Duino aus geht es ein Stück im Wald zurück, dann der Bundesstraße entlang. Hin und retour circa 6 Kilometer.
Es gibt hier wirklich sehr viele Möglichkeiten für einen Kurzurlaub, das Biken im Hinterland macht auch viel Spaß – der Camping Mare Pineta ist der ideale Campingstopp für Triest und eine Wanderung zum Schloß Duino.