Kroatien Wohnmobil-Tour von Korcula über Primosten nach Istrien
Wir nehmen Abschied von der traumhaften, ruhigen Insel Korcula und unserem Olivenhain-Camping Mindel. In der Vorsaison verlässt die Fähre Richtung Split nur zwei Mal am Tag den kleinen Hafen von Vela Luka. Morgens um 6 Uhr (huuuu, nein danke) und nachmittags gegen 15 Uhr. Die Entscheidung war nicht schwer. Auf zur letzten Etappe unserer Kroatien Wohnmobil-Tour von Korcula über Primosten nach Istrien.
Mit dem Wohnmobil auf der Fähre von Korcula nach Split
Den Vormittag verbringen wir mit einer zweiten kleinen Radtour. Dann wird gemütlich gepackt und schon reihen wir uns am Hafenkai in die Warteschlange ein. Das Beladen der Fähre erfolgt nach irgendeinem ausgeklügelten Schema. Groß, klein, mittelgroß, nur wir müssen endlos lange warten. Wir hegen schon leise Befürchtungen, dass wir gar nicht mehr in den großen Schiffsbauch hineinpassen. Aber natürlich dürfen wir mit und verbringen bei herrlichem Sonnenschein die gut drei Stunden Fahrzeit an Deck.
Die Anfahrt zum Hafen in Split ist immer spektakulär. Es öffnet sich ein Blick auf die wunderschöne Hafenmeile und die dahinterliegende Altstadt. Nur die Ausfahrt aus dem Anlegesteg gestaltet sich etwas schwierig. Man muss direkt auf eine sehr befahrene und von Touristen belagerte Hauptstraße einbiegen. Das geht echt nur im Schneckentempo.
Zauberhaftes Primosten
Wir orientierten uns nach Norden Richtung Primosten, wo wir abends noch einige unserer Freunde treffen wollten. Das Team von Rallye4you ist bei der Kroatien Rally am Start. Und aus Villach wollen drei befreundete Motorrad-Urlauber zu uns stoßen. Gute 60 Kilometer später erreichen wir gegen 19 Uhr den Camping Adriatic. Der liegt etwas außerhalb von Primosten. Der schöne Platz mit Schatten spendenden Bäumen und eigenem Strand ist noch recht luftig besetzt und wir dürfen uns einen Platz aussuchen. Klar, dass wir den Adria Twin ganz vorne am Meer parken – wenn schon, denn schon.
Mit Hannes von Rallye4you sowie der restlichen Truppe genießen wir ein köstliches Abendessen am malerischen, alten Hafen von Primosten. Mit kitschigem Sonnenuntergang, viel Gelächter und einem sehr charmanten Kellner. Der nächste Morgen weckt uns mit viel Wind. Egal, bei dem traumhaften Ausblick aufs Meer. Schnell noch die wirklich tollen Sanitäranlagen und das Wohnmobil-Servicecenter (sehr praktisch und gut anzufahren) nutzen. Dann zwänge ich den Duc mit viel List und Tücke in einen Parkplatz in Primosten.
Unser Bummel durch die malerische Altstadt von Primosten ist voller Postkarten-Eindrücke. Die alten, dalmatischen Steinhäuser schmiegen sich auf die ehemalige Insel, die jetzt mit dem Festland verbunden ist. Auf dem höchsten Punkt thront die Kirche Sveti Juraj und ein kleiner Friedhof. Eine letzte Ruhe mit atemberaubender Aussicht, welch Ironie. Am Hafen laden viele kleine Cafes zu Erfrischungen ein. Lustig, den Bootsleuten zuzusehen, wie sie als „Wasser-Wohnmobilen“ die gleichen Handgriffe erledigen, wie wir Camper: Strom-Anschluss, Wasser auffüllen und so weiter. Nur ungern lassen wir diese Idylle hinter uns und steuern unsere letzte Urlaubsstation in Istrien an.
Triest – italienischer Chic und viele Freizeitmöglichkeiten
An der Küste entlang fressen wir Kilometer und landen nach 440 Kilometern am späten Nachmittag am Camping Village Mare Pineta in Sistiana/Duino. Ich liebe diesen Campingplatz. Er liegt direkt am Rilke-Weg, den wir nach dem Ausladen auch gleich noch in Angriff nehmen. Der Start ist schon Mal vielversprechend! Auf einer Tafel wird uns erklärt, auf keinen Fall die “eingefahrenen Wege zu verlassen”. Das könnte doch glatt zum Lebensmotto werden.
Auf den Klippen der Küste geht es zum Schloss von Duino, das man auch besichtigen kann. In den der Öffentlichkeit zugänglichen Räumen sind viele Original-Möbel, Deko-Artikel und Geschirr erhalten. Eine kleine Zeitreise, die man an der Ahnentafel im Vorhof nachvollziehen kann. Wir entscheiden uns für ein Abendessen im Restaurant Gaudemus gegenüber vom Campingplatz. Der kurzgebratene Thunfisch auf buntem Saisongemüse mit Sesam und pikantem rotem Salsa ist ein Gedicht. Satt und glücklich fallen wir in unser Bett.
Der Samstag ist Shopping in Triest gewidmet. Übrigens kann man, wenn man nicht mit dem Wohnmobil auf Parkplatzsuche gehen will, den Bus in die Stadt nehmen. Hält direkt vor dem Campingplatz. Ein Muss in Triest ist einer meiner Lieblingsläden, der Corner Store. Selbstverständlich, dass wir den Tag mit einigen Kaffeepausen, Eis-Schleckereien und einem leichten Mittagessen abrunden.
Zurück am Platz werfen wir uns in die Bikinis. Und spulen im herrlichen Swimmingpool einen Kilometer ab, um einige der Triest-Pfunde wieder loszuwerden. Am Abend bleibt die Küche kalt. Denn wir holen uns im Supermarkt (circa ein Kilometer Richtung Duino) verschiedene Köstlichkeiten von Tomaten über Oliven bis zu Carpaccio.
Tolle Fahrrad-Touren im Hinterland von Triest
Am Sonntag sitzen wir schon zeitig auf unseren Bikes, um den letzten Tag ausgiebig zu genießen. Wir radeln hinunter zum mondänen porto piccolo in Sistiana. Dann wieder hinauf und weiter über Visogliano und Malchina nach Ceroglie. Jetzt biegen wir ins Naturschutzgebiet von Monte Cocco ab und erklimmen den höchsten Punkt. Auf dem entschädigt uns eine herrliche Meer-Aussicht für die Strapazen. Von nun an geht’s bergab – zurück nach Duino.
Eine kurze Erfrischung im Cafe beim Schloss und wir erreichen durchgeschwitzt und zufrieden den Campingplatz. Hinein ins kühle Nass. Einen Kilometer durch das Becken gepflügt, geduscht, gepackt und dem Urlaub adieu gesagt.
Weil Sonja von Laibach aus nach Frankfurt zurückfliegt, fahren wir abends noch bis zum Camp Smlednik (zwischen Ljubljana und dem Flughafen). Der grüne, naturbelassene Platz liegt idyllisch an einem Flusslauf. Hier gibt es freie Platzwahl, Aussicht und Ruhe inbegriffen. Ein wirklich schöner Abschluss für 10 herrliche, erlebnisreiche Tage. Und die Wohnmobil-Tour von Korcula über Primosten nach Istrien.
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