Due Laghi im Trentino – Baden, Biken und bella vista
iNach meiner über 80 km Tour von Bozen nach Trient sattle ich am nächsten Tag schon relativ früh mein Ducato Wohnmobil und mache mich – nach einem Abstecher zum Kalterer See – weiter Richtung Süden auf. Mein Ziel sind der Lago di Caldonazzo und der Lago di Levico: Due Laghi im Trentino mit baden, biken und bella vista.
Erste Reihe am Lago di Caldonazzo
Der kleine Umweg über den Kalterer See ist landschaftlich wirklich schön. Auch wenn mich der Ort an sich (Busse, viiiiieeeeele Busse) nicht zum Verweilen einlädt. Also geht es gleich weiter über die Brenner Autobahn bis Trient. Dort fahre ich ab und auf der Landstraße zum Lago di Caldonazzo. Wenn man von Caldonazzo in die Via Lungolago einfährt, die direkt am See entlanggeht, reiht sich ein Campingplatz an den anderen. Fast schon etwas abschreckend.
Ich wähle letztendlich den Camping Punta Lago, den man vom nächsten Örtchen Calceranica aus anfährt. Das Camp ist zweigeteilt. Der größere Teil, mit Wiesen und Bäumen, liegt landeinwärts neben dem kleinen See-Promenadensträßchen. Aber ich entscheide mich gleich dafür, meinen Adria Twin auf dem kleineren Platz zu parken. Der grenzt direkt an den Strand an. Die Parzelle darf ich mir frei aussuchen. Natürlich ist die erste Reihe schon belegt. Aber die „schattigen“ Plätze (bei den Temperaturen ein absoluter Vorteil) sind noch frei.
Mini-Markt, Duschen und Toiletten sind so zwar etwas weiter weg. Dafür führt ein schmiedeeisernes Tor direkt zur Badebucht. Also – auspacken, Bikini anziehen und rein ins kühle Nass. Der See ist herrlich. Ich schwimme weit quer über den See bis zum Campingplatz Penisola Verde. Dort lege ich kurz an, um mir die Stellplätze anzusehen. Etwas rustikaler als der Punta Lago, aber auch mit eigenem Strand. Zurück am WoMo besorge ich mir am Empfang eine Bike-Karte und lasse mir von dem sehr liebenswerten (und ziemlich gut deutsch sprechenden) Rezeptionisten die Tour „Due Laghi“ empfehlen.
Bike-Tour Due Laghi – zwei Seen und wunderschöne Aussichten
Samstag früh breche ich mit meinem Crossbike schon gegen 7:30 Uhr auf, um die etwas kühleren Morgenstunden zu nutzen. Zunächst Richtung Brenta und dann über einen steilen Wanderpfad hinauf zum „Kärchlein“. Der kleinen Kirche San Valentino, die über dem Lago thront. Von dort weiter auf einem Forstweg zur Burgruine Forte di Tenna. Hier öffnet sich dann auch der erste Blick auf den Lago di Levico, der östlich vom Lago di Caldonazzo liegt.
Eigentlich wäre es andersrum schlauer gewesen, also zunächst nach Tenna, dann zum Forte, weiter zum „Kirchlein“ und hinunter nach Brenta. Aber egal, nach dem Forte folge ich der wenig befahrenen Nebenstraße Richtung Levico. Schon bald sehe ich ein Wanderschild mit der verlockenden Aufschrift „Lago die Levico“. Schnell zeigt sich, warum hier kein Fahrradweg eingezeichnet ist. Der Wanderweg wird zum Pfad und dann zur steilen Wurzelpiste. Jetzt wäre das Mountainbike perfekt. Aber auch mit meinem Cross-Esel genieße ich die abwechslungsreiche Offroad-Tour. Die bringt mich zum Seeufer und dann am Ufer entlang, auf und ab bis kurz vor den Ort Levico Therme.
Levico Therme und Pergine – sehr italienische Örtchen
Das Örtchen ist wirklich sehr hübsch und ursprünglich. Allerdings kann ich den offiziellen Radweg nicht mehr finden. An der Pfarrkirche frage ich einen älteren Herren, der mich enthusiastisch in eine Richtung schickt. Den angezeigten Berg raufgekämpft und auf der anderen Seite gleich wieder runtergerollt. Dabei komme ich doch tatsächlich am Turm von Rapunzel vorbei. Endlich habe ich ihn gefunden und er ist rosarot. Nur der Zopf hängt nicht aus dem Fenster. Unten lande ich am Seerundweg, der offiziell für Biker nicht erlaubt ist. Aber es ist (noch) wenig los auf dem wohl sehr beliebten Spazier- und Joggingpfad. Und so genieße ich die, von Bäumen und Gräsern eingerahmten, Aussichten auf den glasklaren See. Und die spiegelglatte Oberfläche.
Bald darauf stoße ich schließlich auf den „echten“ Radweg und damit gleich auch auf einige andere Radler. Es geht auf Forstwegen und Seitenstraßen mit leichten Steigungen nach Pergine. Der Ort ist klein aber nett. An vielen der schönen, alten Gemäuer hat der Zahn der Zeit deutlich genagt. In einem winzigen Fahrradgeschäft gibt es die lustigsten Fahrradklingeln.
Von Pergine aus führt der Radweg dann über San Christoforo und weiter direkt am Lago di Caldonazzo Westufer entlang bis zum Campingplatz zurück. Hier könnt Ihr Euch die Tolle Tour downloaden. Der Tacho zeigt mir 33 km an, von denen ich jeden einzelnen genossen habe. Nach einer Abkühlung im See schlemme ich am Abend im Restaurant Al Pescatore (gleich nebenan) gegrillte Seezunge mit Grillgemüse und knackigem Salat.
Satt und zufrieden baue ich mich mit meinem Stativ am Seeufer auf und verewige den traumhaften Sonnenuntergang. Gute Nacht schöne Welt und Due Laghi im Trentino mit baden, biken und bella vista. Auf ein neues Abenteuer morgen.
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