Viva Italia – vier wunderschöne Reiseziele mit dem Wohnmobil
In diesen Zeiten sind wir alle gefordert. Der Corona Virus hat unser Leben doch spürbar umgekrempelt. Ausgangssperren, Reisesperren, Sorgen um die Gesundheit der Familie und natürlich der tägliche Blick nach Italien. Mein absolutes Lieblingsland direkt vor meiner Kärntner Haustür. Ich liebe das Land, die Geschichte und Kultur, das Essen, die Sprache und die Menschen dort. Darum liegt mir dieser Blogpost auch besonders am Herzen – als Motivation für die Zeit danach. Denn ich komme auf jeden Fall wieder. Viva Italia – vier wunderschöne Reiseziele mit dem Wohnmobil entlang der Adria.
Fangen wir am nördlichen Adria-Zipfel an – in der Bucht von Istrien.
Triest – wunderschöne Stadt mit vielen Möglichkeiten
Von mir nach Triest sind es gut zwei Stunden. Das lohnt sich also auf jeden Fall auch für ein Wochenende. Am liebsten steige ich im Camping Village Mare Pineta in Sistiana ab. Der Platz ist zwar nicht günstig, aber toll gelegen. Auf den „Premium“-Stellplätze in erster Reihe logiert man direkt an der Steilküste über dem Meer. Das Schwimmbecken ist zwar nicht geheizt, aber mit seinen sportlichen Ausmaßen ideal für tägliches Schwimmtraining.
Mit dem Fahrrad erreicht man in 5 Minuten den nächsten, großen Supermarkt. Und direkt neben dem Campingplatz führt der traumhaft schöne Rilke-Wanderweg vorbei. Auf dem gelangt man mit herrlichen Ausblicken aufs Meer bis zum entzückenden Schloss von Duino, das auch besichtigt werden kann. Für einen Trip in das Stadtzentrum von Triest fährt der Bus direkt vor dem Camping Eingang ab – Tickets gibts an der Campingkasse zu kaufen. Um Triest einschließlich der ganz oben thronenden Festung ausgiebig zu erkunden kann man ruhig zwei Tage einplanen. Was sich sonst noch lohnt:
- Ein Spaziergang hinunter in den Hafen von Sistiana und weiter nach Porto Piccolo – hier haben die Reichen der Reichen eine eigene Bucht mit Appartment-Anlage, Restaurant, Cafe und schnittigen Booten im kleinen Hafen
- Eine Fahrt zum Lipizzaner Gestüt nach Lipica (33 Kilometer) – besonders im Frühsommer toll, wenn die ganzen (noch schwarzen) Fohlen herumtollen
- Eine Bike-Tour vom Campingplatz aus ins Naturschutzgebiet von Monte Cocco
- Ein Ausflug nach Piran an der slowenischen Küste (64 Kilometer) – auch einer meiner absoluten Lieblingsplätze
Klein Venedig – das zauberhafte Treviso in Venetien
Treviso habe ich eigentlich durch Zufall entdeckt. Das Städtchen liegt auf der Höhe von Portegrandi circa 30 Kilometer im Landesinneren. Etwas außerhalb findet sich der relativ neue, schön angelegte Wohnmobil-Stellplatz Quinto Camper Resort direkt an einem See. Saubere Sanitäranlagen und Bootsverleih vor Ort. Ist wegen der Tagespauschale für Einzelreisende wie mich nicht ganz billig, aber echt empfehlenswert. Vom Stellplatz aus radelt man rund 9 Kilometer bis ins Stadtzentrum von Treviso. Das wird nicht umsonst Klein-Venedig genannt.
Die hübsche und sehr lebendige Altstadt wird von kleinen Kanälen durchzogen. Filigrane Brücken wechseln sich mit stilvollen, alten Häusern ab. In den zahlreichen Cafés und Restaurants genießen die Italiener ihren Espresso oder ein prickelndes Glas Aperol-Spritz.
In der Umgebung:
- Eine Radtour am Fluss Sile entlang von Treviso bis nach Jesolo (60 Kilometer einfach) – dieser Radweg ist wirklich idyllisch und relativ gut beschildert: Girasile
- Ein Ausflug (oder eine Weiterfahrt) zum Lago di Lago bei Terzo – direkt am See liegt der naturbelassene Camping Lago di Lago. Natur pur und ideal für Radtouren entlang der Strada del Prosecco
Biken & Fish Wohnmobilreise rund um das Po Delta
Noch ein Stück weiter südlich liegt das Po Delta rund um die Stadt Porto Tolle. Auf kleinen Dammstraßen und windigen Nebenstraßen radelt man immer am Wasser entlang. Frühmorgens schaut man den Fischern zu, wie sie mit ihrem Fang zu den zahlreichen, im Wasser liegenden Pontillen zurückkehren. Das Licht ist einfach grandios. Und natürlich der Reichtum an verschiedensten Vogelarten. An vielen Stellen gibts den fangfrischen Fisch direkt in improvisierten Verkaufsbuden. Rauf auf den Grill damit! Als Ausgangspunkt bietet sich der Camping Barricata an. Da war ich zwar selbst noch nicht, da der Platz leider am 20. September schon zusperrt. Aber von außen sieht er recht einladend ein und die Lage ist perfekt.
Vielfältige Emilia-Romagna von Comacchio bis Cesenatico
Die Küstenlinie der Emilia-Romagna erstreckt sich vom Po bis kurz hinter Rimini. Für mich eine der abwechslungsreichsten Gegenden in Italien. Einen ersten Stopp würde ich in Porto Garibaldi empfehlen. Der Camping Spiaggia e Mare liegt direkt am Meer. Von hier aus schlendert man ganz bequem zu Fuß in den putzigen Ort, in dem auch zahlreiche Restaurants köstliche Spaghetti allo scoglio aufwarten. Mit einem Mountain- oder Crossbike lockt eine Rundtour durch das Valli di Comacchio.
300 verschiedene Wasservögel stelzen durch die seichten Becken und das Sumpfland, das der Po auf seinem Weg ins Meer formt. Darunter sogar der pinkfarbene Flamingo. Mit einer Mini-Fähre setzt man über den Reno, um auf der anderen Uferseite die ca. 65 Kilometer Rundfahrt fortzusetzen. Nur der Rückweg auf der Bundesstraße ist etwas zäh.
Alternativen sind:
- Entspannende Radtour von Porto Garibaldi bis Lido di Volano, alles am Meer entlang
- Ausflug nach Ravenna (34 Kilometer) – diese wunderschöne Stadt ist immer einen Besuch wert
Zweite Station ist das Camping Village Cesenatico. Der ganzjährig geöffnete Campingplatz ist zwar extrem stark mit Dauercampern besiedelt. Aber in der Nebensaison sieht man von denen nur wenig und hat fast den ganzen Platz für sich. Auf der zum Meer gerichteten Seite gelangt man durch ein kleines Tor (mit Magnetkarte gesichert) direkt an den Strand. Hier lassen sich endlose Spaziergänge unternehmen – vor dem 1. Mai und nach dem 30. September auch mit Hund!
Der Ort Cesenatico bezaubert mit seinen bunten Häusern, regem Treiben, vielen kleinen Restaurants und einem tollen Fischmarkt. Wer noch nicht genug Rad-Kilometer in den Haxen hat, der kann am Strand entlang bis nach Rimini treten. Oder für die Bergziegen unter uns hinauf nach Bertinoro und den Blick auf die Landschaft genießen (wenn man sich den Schweiß aus dem Gesicht gewischt hat).
Übrigens gibt es an der Rezeption eine tolle Bike-Tour-Sammlung mit insgesamt 21 Touren. Da findet jeder was.
Ich wünsche allen Italienern und diesem liebenswerten Land gutes Durchhalten und hoffe, mit dieser Sammlung habe ich für spannende Reisen danach motiviert. Viva Italia – vier wunderschöne Reiseziele mit dem Wohnmobil.