Im Rausch des Wassers – Mit dem Wohnmobil zum Krka Nationalpark
Seit ich vor drei Jahren von den Plitvicer Seen total begeistert war, stehen die Krka Wasserfälle ganz oben auf meiner “To go” Liste. Jetzt hat es, auf dem Rückweg von Hvar, perfekt ins Programm gepasst. Mit dem Wohnmobil zum Rausch des Wassers im Krka Nationalpark. Weil uns jeder, wirklich jeder, gewarnt hatte, wir sollen möglichst früh dort sein, steuern wir als Übernachtungsplatz wieder unseren geliebten Adriatiq Auto Kamp in Primosten an. Die Eindrücke von dem schönen, immer freundlichen Campingplatz und dem wunderhübschen Primosten hab ich ja schon gepostet.
Wasserschauspiel am Krka Nationalpark
Am nächsten Morgen brechen wir zeitig Richtung Krka Nationalpark auf. Und wir finden den riesengroßen Parkplatz tatsächlich noch überschaubar besetzt vor. Nach der Kasse werden wir wie die Schäfchen mit der restlichen Herde in einen Bus verfrachtet. Dieses Rudelverhalten ist ja so gar nicht meine Art. Kaum haben wir uns hingesetzt, fühl ich mich schon wie auf einer Heizdecken-Verkaufsfahrt und fang an, vor mich hin zu motzen. “Da kann man doch bestimmt auch laufen”. “Wer weiß, wo der uns ausspuckt”. “Ich steig wieder aus”…grummel, grummel. Putzi hat das einfach ausgesessen und irgendwann startet das Gefährt dann endlich die Serpentinen hinunter.
Tatsächlich gibt es ein, zwei schöne Ausblicke auf der kurzen Fahrt. Beim Infopoint entladen, werden wir gleich von einer Dame über unsere Möglichkeiten im Park informiert. Also ICH hatte mich auf eine stundenlange Wanderung gefreut – von Wasserfall zu Wasserfall. Die gibt es nicht! Tatsächlich ist das begehbare Terrain rund um die vielen kleineren Wasserfälle im Zentrum des Parks ein nur knapp 2 km langer Rundweg. Meine Enttäuschung darüber legt sich dann aber schnell, da die Flora entlang des Pfades wirklich zauberhaft ist. Moos, morsche Äste, Grüntöne in unvermuteter Vielfalt. Wasserpflanzen und -blüten, Steine und natürlich die unterschiedlichsten Formen von winzig kleiner bis zu richtig großen Wasserfällen schaffen immer wieder neue Stilleben, an denen man sich gar nicht sattsehen kann.
Rausch des Wassers im Krka Nationalpark
Überall plätschert klares Wasser mit schneeweißen Schaumkronen. Das hellgrüne Moos erinnert an Samt, die Wasserfälle sehen wir Perlenvorhänge aus. Und die Travertin Wasserfälle, die also über mehrere Ebenen gehen, wirken wie Kunstwerke. Mir viel Ah! und Oh! dauert die kurze Strecke dann doch ganz schön lang. Gegen Ende übertrifft der Wasserfall Skradinski Buk nochmals alles bisher dagewesene. Mehr als 800 m rauscht der Wasserfall über 17 Stufen in seinen See (in dem man übrigens auch Baden kann). Verzaubert steige ich wieder in den Shuttle-Bus.
Doch die Magie legt sich schnell, denn inzwischen ist der absolute Wahnsinn ausgebrochen. Die Busse fahren im Minutentakt die Serpentinen hinauf und hinunter. Menschenmassen warten am Eingang und irgendwie bleibt – wie so oft – das Wunder der Natur zwischen Dieselabgasen und Lärm auf der Strecke. Wir wandern dann doch noch kurz den Alternativpfad vom Eingang ein Stück hinunter, um den Park aus der Vogelperspektive zu betrachten. Die meisten der großen Wasserfälle sieht man wohl am besten auf einer der Bootsfahrten, die in unterschiedlichen Längen angeboten werden. Wie Ihr aber wisst, ist stillsitzen auch nicht eine meiner Stärken, darum haben wir darauf verzichtet.
Mit dem Wohnmobil zum Rausch des Wassers im Krka Nationalpark? Ich würde empfehlen, sich die Karte des Krka Nationalparks vorher genau anzusehen und dann zu überlegen, welche Stationen man sehen will. Einige kann man von anderen Seiten des Parks aus mit dem Auto erreichen. Weil Krka und Krk schließlich verwandt sind, beschließen wir, einen Tag auf der Insel Krk anzuhängen und dort nochmals die Bikes zu bewegen. Wir steuern den Ducato also nach Norden und über die Mautbrücke auf Krk.
Gemütlicher Campingplatz am Ostufer von Krk
Im Campingführer hatten wir das Camp Njivice ausgesucht, da es für unsere geplante Tour im Norden der Insel perfekt gelegen ist. Dort angekommen haut uns erst Mal der gesalzene Preis – fast doppelt so teuer wie auf Hvar – aus den Schuhen. Auf unserer Besichtigungsrunde können wir dem recht lieblos angelegten, vollgepackten, ziemlich baumlosen Gelände dann auch nichts abgewinnen. Wir ergreifen also die Flucht, fragen bei Meister Google nach und kurven ans Ostufer von Krk zum kleinen Camping Slamni. Jawohl – das ist wieder ein Platz nach unserem Geschmack.
Hübsch angelegt mit Natursteinmäuerchen und Blumen, eine gemütliche Bar direkt an der eigenen Badebucht, persönlich, überschaubar und einfach nett. Schnell findet sich für den Duc dort ein Stellplatz mit Meerblick und für uns eine Radkarte von Krk, mit der wir, während wir gemütlich den Cobb Grill anfeuern, eifrig unsere nächste Tour planen. Wie sich das Radeln über Stock und Stein auf Wanderwegen so anfühlt – darüber berichte ich Euch auch im Blog.