Ausflug ins Mittelalter – La Cite de Carcassonne in Südfrankreich
Ein absolutes Schmuckstück im Süden Frankreichs habe ich auf meiner Heimreise von der Costa Brava entdeckt. Ganz in der Nähe von Toulouse mache ich also einen Ausflug ins Mittelalter – La Cite de Carcassonne. Übrigens ist der Campingplatz Le Rupe in Toulouse sehr zu empfehlen.
Ein Abstecher zur Festungsstadt zwischen Montpellier und Toulouse
Egal, ob man in Richtung Westen oder – so wie ich – in Richtung Osten unterwegs ist, der Abstecher lohnt sich auf jeden Fall. 152 Kilometer westlich von Montpellier oder 96 Kilometer östlich von Toulouse erblickt man bereits von der A61 die perfekt erhaltene, riesige Festungsstadt La Cite de Carcassonne. Die Anfahrt ist kurz und ich finde vor den Toren des neueren Carcassonne Stadtteils schnell einen Parkplatz für meinen Adria Twin. Von hier aus mache ich mich zu Fuß auf in Richtung La Cite. Der mittelalterlichen Festungsanlage auf dem Hügel über der Stadt.
Vor dem großen Stadttor sammeln sich bereits die Touristen. Man kann auch direkt hier oben parken. Allerdings natürlich nur gegen Parkgebühren. Und – man würde den wirklich netten Altstadt-Teil von Carcassonne verpassen, der außerhalb der Festung liegt. Der Grundstein dieser Anlage geht bis ins erste Jahrhundert vor Christi zurück. Schon damals wurde eine befestigte Stadt errichtet, die über die Jahrhunderte immer weiter ausgeweitet wurde. Und mit einer doppelten Ringmauer geschützt. Zwischen der äußeren und inneren Festungsmauer liegt der so genannte Zwinger. Sollten Feinde bis hierher vorgedrungen sein, wurden sie von der höher gebauten Innenmauer mit allem beworfen, was so zur Hand war.
Insgesamt 52 Festungstürme bewachen die riesige Anlage, die sich über 14 Hektar erstreckt. In ihrer Blütezeit wohnten zwischen 3.000 und 4.000 Menschen innerhalb der Festungsmauern. Die mittelalterliche Stadt war Anfang des 19. Jahrhunderts schon am Verfallen. Dann wurde sie unter der Leitung eines französischen Architekten und Kunsthistorikers komplett renoviert. Wie schön für uns, denn es macht große Freude, durch die engen Gassen zu schlendern. Obwohl die Anlage heute ausschließlich touristisch genutzt wird versprüht sie doch lebhaften Charme.
Idyllische Plätze in La Cite mit Cafés und Restaurants
Fast jeder Platz ist mit Cafés und Restaurants bestückt. Klar, dass auch ein paar nach „Touristenfalle“ aussehen. Aber es gibt auch viele idyllische Plätzchen. Grün und angenehm ruhig mit nettem Service und vertretbaren Preisen. In den Sträßchen reihen sich Souvenirläden und kleine Boutiquen. Auch die Basilika St-Nazaire und St-Celse ist einen Besuch wert. Hübsche Buntglasfenster im großen Kirchenschiff und ein schönes, gotisches Portal.
Aber am beeindruckendsten ist wirklich der Blick auf die ganze Anlage von etwas weiter weg. Sie wirkt wie ein riesiges Märchenschloss. Kein Wunder, dass La Cite de Carcassonne 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde.
Übernachtungsstopp im Camping Le Mas in Martigues
Nach dem Stadtbummel und Ausflug ins Mittelalter in La Cite de Carcassonne spule ich noch knapp 300 Kilometer in meinem Adria Twin Busibärchen ab. Dann senkt sich langsam die Dämmerung über Südfrankreich und ich steuere den Camping Le Mas in Martigues an. Die Anfahrt ist sehr, sehr kurvig und dazwischen habe ich schon die Befürchtung, dass ich den Campingplatz niemals finde. Auch mein Navi ist etwas verwirrt – aber irgendwie klappt es dann doch.
Die Rezeption ist zwar schon geschlossen, aber ich darf noch hinein und mir einen Stellplatz aussuchen. Der Platz liegt auf einem Plateau direkt über dem Meer. Die Stellplätze sind sehr schön angelegt mit viel grün und Schatten spendenden Bäumen. Es gibt sogar große Campsites mit eigenem Grill. Auch die modernen, sauberen Sanitärgebäude bestehen jeden Test. Zur Infrastruktur gehören noch ein Swimmingpool, ein Spielplatz und ein kleines Restaurant.
Den Duci eingeparkt, angestöpselt und schnell noch auf einen Abendspaziergang. Romantisch taucht die Sonne hinter der Bucht von Sainte Croix unter. Trotz Dämmerung tummeln sich noch viele Badelustige im Meer. Kein Wunder – es ist sehr, sehr warm und drückend schwül. Schon bald klettere ich in mein Bettchen – alle Fenster und Türen offen. Am nächsten Morgen geht es dann ab nach Hause. Wunderschön und erlebnisreich war diese Costa Brava Wohnmobil-Reise.