Wohnmobil-Tour Costa Brava – Küsten-Wanderung zum Cap Creus
Meine erste große Reise mit dem Adria Twin Camper geht dieses Jahr an die Costa Brava! Darauf habe ich mich tierisch gefreut, da ich vor 28 Jahren schon Mal dort war, aber mich nur an Bruchstücke erinnern kann. Jetzt auf ein Neues und ich kann Euch versprechen, die Bilder und Eindrücke sind gigantisch. Hier kommt der erste Bericht: Wohnmobil-Tour Costa Brava – Küsten-Wanderung zum Cap Creus.
Anreise durch vier Länder
Ich gebe zu, die Anreise war ein Mammut-Projekt. Zumal mich, so wie letztes Jahr nach Südfrankreich, meine Freundin Sonja begleitet hat. Die reiste von Frankfurt mit dem Flieger nach Toulouse und dort hab ich sie dann eingesammelt. Also ging meine erste Etappe von Kärnten durch Italien, der Cote D’Azur entlang (an der Abfahrt Menton muss ich gleich an unser wildes Bergsträßlein denken) und weiter bis Toulouse. Knapp 1.400 Kilometer und rund 150 Euro Autobahngebühren später checke ich nach 12 Stunden Fahrzeit im Camping Le Rupé ein. Ein hübscher, grüner Platz mit Einfahrtmöglichkeit bis 23 Uhr. Zahlen geht dann erst am nächsten Morgen ab 9 Uhr!
Am Flughafen Toulouse geht es zwar recht geschäftig zu, aber alle sind sehr entspannt. Und so kann ich den Ducato in zweiter Reihe parken, Sonja einen Google-Standort schicken und schon schmeißt sie ihren Koffer in unser Reisemobil und los geht es in Richtung Spanien.
Fast direkt am Sandstrand – Camping Rubina Resort
Die nächsten 280 Kilometer vergehen wie im Flug mit Tratschen und aus dem Fenster gucken. Schon stehen wir an der Einfahrt zum Camping Rubina Resort. Dort werde ich schon erwartet und wirklich sehr nett begrüßt. Wir dürfen uns einen Platz aussuchen – die Wahl fällt auf die erste Reihe hinter dem Mäuerchen zum Strand. Logo!
Den restlichen Nachmittag nutzen wir für eine große Campingplatz-Runde. Der Platz ist so hübsch mit Bäumen und Sträuchern unterteilt, dass mir erst jetzt auffällt, wie groß er doch ist. Neben den Stellplätzen in Richtung Meer gibt es auch noch Bungalows zu mieten und eine weitere Camping-Fläche im hinteren Platzbereich. Begeisterung und einen sofortigen Wechsel in den Bikini löst der wunderschöne, 65 Meter lange Swimmingpool aus. Gigantisch. Mit kleinem Cafe daneben und sogar einem Fitness-Raum. Für mich als leidenschaftliche Schwimmerin endlich mal ein großes Becken zum Austoben.
Für die Kids gibt es einen Spielplatz und einen mit Oleander eingerahmten Kletterseil-Garten. Der Camping Supermarkt ist gut bestückt, in der Bäckerei verlocken die Croissants zu einem ausgiebigen Frühstück. Im Cafe gleich daneben schnell einen Espresso an der Bar und dann die wenigen Meter zum breiten, langen Sandstrand. Den bummeln wir mit den Schuhen in der Hand entlang und freuen uns am Doggy-Beach über die ausgelassen tollenden Hunde.
Küsten-Wanderung zum Cap Creus
Nach einer ruhigen Nacht – und das soll sich noch ändern – brechen wir am nächsten Morgen nach dem Frühstück zu unserer geplanten Tour auf. In meinem Costa Brava Führer von Dumont (den ich wärmstens empfehlen kann – ISBN 978 3 7701 8318 0) ist der Parc Natural Cap de Creus so schillernd beschrieben, dass ich diese Küsten-Wanderung unbedingt machen will. Von den schroffen Felsen, dem türkisfarbenen Meer und der wilden Flora waren schon Salvador Dali und Jules Verne fasziniert.
Wir schwingen uns also auf den Roller, der auch dieses Jahr wieder unser treuer Begleiter ist. Kurz vor Roses biegen wir links nach Cadaques ab und nach weiteren rund acht Kilometern wird die Straße so richtig bergig und kurvig. Bald taucht der erste Blick auf die Bucht von Cadaques auf. Wir umfahren die Innenstadt und folgen dem klitzekleinen Sträßlein Richtung Port Lligat (hier steht übrigens das Haus von Dali, das man besichtigen kann). Hinter Port Lligat wird’s dann zur Rumpelpiste bis wir direkt neben dem Einstieg zum Steil-Küstenweg einen Parkplatz (auch für Autos, allerdings begrenzter Platz) finden.
Nun wandern wir die rund 6 Kilometer (einfach) durch die Küstenvegetation, vorbei an blühenden Kakteen in Richtung Cap de Creus. Immer wieder tauchen unter uns wunderschöne Buchten auf. Badestrand, glasklares Meer, das in unterschiedlichsten Blautönen leuchtet, bizarre Felsskulpturen. Einfach traumhaft schön. In den ruhigen Buchten schaukeln weiße Boote. Hier und dort sehen wir Taucher und Schnorchler, die die Wasserwelt erkunden.
Der östlichste Punkt der iberischen Halbinsel – Cap de Creus
Den Weg kann man gar nicht verfehlen, auch wenn uns nur ab und zu ein anderer Wanderer begegnet. Schließlich tauchen die Bucht vom Cap de Creus und das Cap selber auf. Ein letzter Anstieg – wir haben es geschafft. Am Cap laden gleich zwei wirklich nette, kleine Restaurants zum Verweilen ein. Wir entscheiden uns für das zweite und erfreuen uns an dem gut gelaunten Senor de la casa. Der plaudert begeistert über seinen Wein, mixt mir meinen “cafe corto con mucho leche” und auch das Essen sieht köstlich aus.
Das Cap mit seinem wilden Felsformationen ragt weit ins Meer hinaus. Es ist der östlichste Punkt der iberischen Halbinsel und eine Tafel ist als Gegenstück auch dem westlichsten Punkt, dem Cap Fisterra, gewidmet. Nach Cafe und vielen kühlen Getränken machen wir uns auf den Rückweg. Übrigens kann man das Cap de Creus auch mit dem Auto (erwähnte Rumpelpiste) oder einem Bummel-Zug von Cadaques aus erreichen. Diese Bummel-Züge, leider mit stinkendem Dieselmotor, werden uns die Reise noch verfolgen. Will denn niemand mehr zu Fuß gehen?
Pittoreskes Cadaques – Weiße Häuser, blaues Meer
Zurück am Roller (insgesamt geht die Tour über rund 12 Kilometer) sausen wir die Mini-Straße zurück nach Cadaques. Wie überall im Süden gibt es direkt an der Hafenpromenade einen Moto-Parkplatz. Roller eingeparkt, Helme drangesperrt und schon spazieren wir die Bucht entlang. Hier in Cadaques hat Dali eine große Künstlerszene inspiriert. Viele davon sind nicht mehr hier. Der Großteil der hübschen weißen Häuser, die die blaue Meeresbucht säumen, beherbergt Läden, Cafés und Restaurants. Der Ortskern wird von der schönen Kirche de Santa Maria geprägt. Und natürlich gibt es auch hier ein kleines Dali Museum mit seinen Werken. Das lassen wir aber aus, da wir am nächsten Tag zum großen Salvador Dali Museum in Figueras wollen.
Ein wunderschöner Tag klingt beim gemütlichen Grillen im Camping Rubina Resort aus. Inklusive abendlichem Verdauungsspaziergang am Strand – ein toller Auftakt für die nächsten neun Tage.