Viele schöne Eindrücke auf der 3-Seen Radtour und dem Ausflug nach Perugia
Zweiter Tag der herbstlichen Wohnmobil-Tour in Umbrien. Vom Campingplatz in Castiglione del Lago starten wir ein buntes Programm. Und sammeln viele schöne Eindrücke auf der 3-Seen Radtour und dem Ausflug nach Perugia.
Morgendliche 3-Seen Rundfahrt durch das Hinterland Umbriens
Nach einem schnellen Frühstück beim Camping Listro in Castiglione del Lago, direkt am Lago Trasimeno, schwingen wir uns auf die Fahrräder. In outdooractive habe ich uns die 3-Seen Tour rausgesucht. Klingt gut. Zunächst geht es am Stadtrand und See entlang gegen den Uhrzeigersinn. Schon bald verlassen wir die Hauptstraße und klettern ein kleines Nebensträßchen hinauf nach Sanfatucchio. Nur ein paar Häuser begrüßen uns hier, aber ein hübscher Kirchturm. Weiter geht es über ruhige Straße vorbei an zahlreichen Weinbergen. Die hügelige Landschaft mit den grünen und blauen Trauben erinnert an die Toskana. Der nächste Ort ist Vaiano. Wir parken die Fahrräder und werfen einen Blick in die schöne Kirche. Vom kleinen Aussichtsbalkon direkt daneben hat man einen herrlichen Blick auf den Lago di Chiusi.
Rund zweieinhalb Kilometer folgen wir der Nebenstraße, dann biegen wir scharf links auf einen Feldweg ab. Der führt uns direkt auf den See zu, der überraschend groß ist. Wir folgen dem Nord-Ostufer des Lago di Chiusi. Schließlich geht es steil bergauf bis nach Porto. Der hübsche Ort ist im Sommer sicher wesentlicher belebter. Oder liegt es vielleicht an der aktuellen Corona-Situation? Auf jeden Fall finden wir leider kein Kaffeehaus. Über I Guidonami und Mugnanesi erreichen wir den Lago die Monepulciano. Gleich nach dem Ort finden wir eine kleine Badestelle im Schilf. Erfrischt, wenn auch immer noch kaffeelos, radeln wir über Binami nach Gioiella. Auch auf den etwas größeren Landstraßen ist kaum Verkehr.
Hier in Gioiella hat der Kaffeebar Gott mit uns Erbarmen. Am kleinen, netten Marktplatz sitzen wir unter großen Sonnenschirmen und schlürfen Latte Macchiato. Jetzt sind es nur noch knapp 10 Kilometer zurück zum Startpunkt am Campingplatz. 51 Kilometer zeigt der Tacho an – eine gemütliche Tour, die für jeden machbar ist.
Ausflug und Stadtbummel im malerischen Perugia
Schnell unter die Dusche, Markise einkurbeln, abstöpseln, Fahrräder sichern und schon sitzen wir abfahrtbereit im Ducato. Die 49 Kilometer nach Perugia sind abwechslungsreich. Die Landstraße und so einige Kurven sorgen dafür, dass wir unseren Adria Twin erst nach rund einer Stunde auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen. Eigentlich soll von hier eine Rolltreppe zum Stadtzentrum gehen. Denn Perugia ist, wie auch viele Städte in der Toskana, auf einem Hügel erbaut. Aber die wird gerade umgebaut. Und so kämpfen wir uns unzählige Treppenstufen hinauf.
Die Belohnung ist ein erster Blick auf den großzügigen und eindrucksvollen Piazza IV Novembre. Das Ensemble aus Fontana Maggiore, Palazzo dei Priori und Cattedrale di San Lorenzo ist ein echtes Postkartenmotiv. Das lädt doch gleich wieder zu einer Kaffeepause ein, um die Stimmung (mit wenigen Touristen) so richtig zu genießen. Übrigens geht die Siedlung von Perugia bis weit in die Antike zurück. Später gehörte sie zu den 12 mächtigsten Etrusker-Städten. Wir holen uns im Info-Büro einen Stadtplan und starten unsere Stadttour mit dem Arco Etrusco di Augusto. In die dicken Stadtmauern eingebettet fungierte er als nördliches Stadttor.
Perugia auf dem Hügel mit schönen Aussichten
Auf dem Aussichtsbalkon gleich vor dem Etruskertor öffnet sich ein Blick über die umbrischen Hügel und den nördlichen Stadtteil. Wir schlängeln uns durch die engen Altstadtgassen zum Piazza Matteotti. Hier ist auch der Markt untergebracht, der leider schon geschlossen hat. Entlang des Platzes reihen sich Bars, Kaffeehäuser, Eisdielen und dazwischen die eine oder andere Boutique. Besonders ins Auge fällt am Ende des Platzes ein gelbes schmales, keilförmiges Haus. Wir kreisen durch die Gassen, vorbei an einem zweiten Stadttor zurück Richtung historisches Zentrum. Die Einkaufsmeile Corso Vannucci führt uns vorbei am Piazza della Repubblica bis zu den Giardini Carducci. Liebevoll angelegte Mini-Parks an die direkt eine große Aussichtsplattform anschließt.
Am späten Nachmittag brechen wir wieder in Richtung Lago Trasimeno auf. Und weil die schönen Aussichten irgendwie das Motto des Tages waren, lassen wir den Abend in Castiglione del Lago ausklingen. Nur eine Handvoll Flanierer genießen in einer Outdoor-Bar den Sonnenuntergang über dem Lago. Was für ein genialer Tag und viele schöne Eindrücke auf der 3-Seen Radtour und dem Ausflug nach Perugia.