3 Tipps mit dem Wohnmobil im Süden Kroatiens
Kroatien ist immer eine Reise wert. Fast 2.000 Küstenkilometer, 15 Inseln, jede Menge sehenswerte Städtchen und ideale Bedingungen für Outdoor-Abenteuer von Mai bis September. Meine 3 Tipps mit dem Wohnmobil im Süden Kroatiens beginnen mit der Insel Hvar und reichen bis auf die ursprüngliche Insel Korcula. Wer kann, der sollte Kroatien in der Vor- oder Nachsaison besuchen. Denn von Mitte Juli bis Ende August ist es inzwischen ziemlich voll.

Die abwechslungsreiche Insel Hvar
Hvar ist die viertgrößte Insel in der Adria. Bei rund 67 Kilometer Länge ist sie an der breitesten Stelle nur 10,5 Kilometer. Besonders die nordöstliche Hälfte der Insel ist extrem schmal und die Straßen dementsprechend eng. Am schnellsten erreicht man Hvar von Drvenik aus mit der Fähre. Die Überfahrt nach Sucuraj dauert 35 Minuten und kostet für ein Wohnmobil (unter 7 Metern) circa 32 Euro. Pro Person muss man nochmals mit 2,50 Euro rechnen. Nicht vergessen! Trotz EU Zugehörigkeit zahlt man in Kroatien immer noch mit Kuna. Ein Euro entspricht etwa 7,50 Kuna. Übrigens gibts gleich in der am Hafen gelegenen Bäckerei die absolut besten Käse-Bureks! Noch warm ein Gedicht….
Am besten erkundet man Hvar von mehreren Stationen aus. Auf einer schmalen Straße (Achtung bei sehr breiten Gefährten, die Begrenzungen sind teilweise nicht abgesichert) gelangt man nach guten 50 Kilometern Jelsa. Dort kann ich das einfache, aber direkt an der Küste gelegene Kamp Mina empfehlen. Direkt vor dem Campingplatz hält jeden Morgen ein Bäckereiwagen, das Wasser der Bucht ist glasklar und von hier aus kann man tolle Fahrrad-Touren nach Stari Grad oder auch an mehrere Buchten unternehmen. Das Städtchen Jelsa ist ebenso hübsch, wie Vrboska und Stari Grad.
Ganz am Ende der langen Insel liegt die wunderschöne Stadt Hvar. Etwas außerhalb findet sich das Camp Vira. Eine terrassenförmig angelegter Platz mit großer Schwimmbucht. Dazu ein Restaurant und vielen kleinen Buchten zum privaten Baden und Genießen. Auch von hier aus kann man einige tolle Biketouren unternehmen. Oder mit Bike oder Bus das lebhafte Hvar mit seiner tollen Festungsanlage besuchen. Oder einen Bootsausflug zu den vorgelagerten Pakleni Inseln buchen. Wer nicht mehr die ganze Insel zurücktuckern will, der nimmt die Fähre von Hvar nach Split.

Mit dem Wohnmobil zur längsten Festungsmauer Europas
Wenn man die Küstenstraße vom Norden in Richtung Dubrovnik kommt lässt man den doppelten Grenzübergang Bosnien-Herzegowina hinter sich. Danach sind es nur noch rund 11 Kilometer bis zur Abzweigung nach Orebic (übrigens der Fährhafen für die Insel Korcula).
Nach weiteren ca. 2,5 Kilometern geht es rechts nach Mali Ston. Ich würde empfehlen, die Tour über die Festungsmauer von hier zu starten. Der Ort liegt direkt am Meer und ist bei weitem nicht so überlaufen wie Veliki Ston. Auf dem Parkplatz kommt man auch mit einem größeren Wohnmobil gut unter. Parkticket ziehen nicht vergessen – für den Rundweg sollte man auf jeden Fall 2-3 Stunden einplanen. Die fünf Kilometer lange Mauer wurde im 14. bis 16. Jahrhundert errichtet. Sie diente dazu, die Salinen von Ston zu beschützen. Denn Salz war schon damals ein kostbares Gut.
Nach all der Anstrengung lockt der Campingplatz Zakono in der Bucht von Brijesta mit Ruhe, türkisfarbenem Wasser und einem reizenden Patron. Um in dieses kleine Paradies einzutauchen, folgt man von Mali Ston aus der Straße nach Orebic für circa 20 Kilometer, um dann nach rechts in Richtung Brijesta abzubiegen. Schon beim Geschlängel in die Bucht eröffnen sich wieder die herrlichen, typisch kroatischen Postkartenmotive. Hügel, Inseln, Meer.

Unten in der Bucht angekommen einfach den Schildern zum Camp Vera & Zakono (gehören zusammen) nachfahren. Falls gerade keiner an der kleinen Rezeption ist, am Friedhof vorbei links in den Olivenhain einbiegen und sich ein lauschiges Plätzchen suchen.
Weiter auf die liebenswerte, ursprüngliche Insel Korcula
Folgt man vom Camp Vera & Zakono aus der Hauptstraße weiter nach Orebic landet man automatisch fast direkt am Fährhafen. Anstellen und ein Ticket kaufen. Der Transfer dauert nur 15 Minuten und mit ca. 21 Euro fürs Wohnmobil (bis 7 Meter Länge) und 2,50 Euro pro Person ist man dabei. Die Wartezeit verbringt man am besten in der kleinen Eisdiele am Pier. Das Pistazien-Eis ist einfach göttlich.
Ich hab meine Tage auf Korcula im naturbelassenen Camp Mindel verbracht. Es liegt im Landesinneren in der Nähe von Vela Luka (von dort aus gibt es zahlreiche Fährverbindungen, auch zurück nach Split). Hier erwarten einen keine abgegrenzten Stellplätze, Swimmingpools oder sonstige Animationen. Aber man steht mitten im Olivenhain und von der Dachterrasse auf dem einfachen, aber sauberen Badehäuschen hat man die herrlichsten Ausblicke.

Was man auf Korcula alles erleben kann? Schöne Bike-Touren an der Küste entlang. Ein naturbelassenes Hinterland. Die hübsche Stadt Korcula. Das kleine, aber gemütliche Vela Luka. Und – gutes Essen! Zum Beispiel gleich neben dem Camp Mindel beim Tony.

Ein Bauernhaus, das wie in der Region typisch aus geschichteten Steinen errichtet ist. Mit überdachtem Innenhof, gemütlichen Steinbänken und einer grandiosen Terrasse mit Meerblick. Im Atrium knistert ein offenes Feuer, auf dem der Fisch gegrillt wird. Im Nebenhaus brutzelt das Fleisch über der Feuerstelle. Gemüse und Salat kommt aus dem eigenen Garten. Den Fisch fängt Tony selbst jeden Tag frisch (konnten wir am nächsten Tag gleich überprüfen, als wir ihn im Hafen auf einen Kaffee trafen). Die sonst so misstrauisch beäugten Bus-Gäste, die auch zum Essen hier sind, sorgen dafür, dass Tony mit seinen drei Ringelhemd-Spezis dreistimmig a cappella alte kroatische Volkslieder zum Besten gibt. Ein echtes Erlebnis!
An jedem dieser wunderbaren Plätze meiner 3 Tipps mit dem Wohnmobil im Süden Kroatiens kann man eine ganze Woche verbringen. Oder auch nur ein paar Tage. Auf der Durchreise, oder als Endziel. Ein Urlaub für Naturliebhaber, Outdoor-Fans und Genießer.