Mit Wohnmobil und Bike auf der Neckartal-Radtour
Wie Ihr wisst, liebe ich ja Fluss-Radwege. Es gibt nichts Schöneres, als am plätschernden Gewässer entlang zu treten. Und dabei rechts und links des Ufers tolle Landschaften, nette Städtchen und vieles mehr zu entdecken. Besonders angetan haben es mir die Wege, die nicht in aller Munde, äh Pedale sind. So habe ich den Sile von Treviso aus erkundet, den Brenta Radweg und auch die Tour an der Pegnitz entlang in meiner fränkischen Heimat. Dieses Mal war ich mit Wohnmobil und Bike auf der Neckartal-Radtour.
Los gehts in Villingen-Schwenningen. Hier, im Stadtteil Schwenningen, ist direkt am Start des Moos Wanderwegs ein kostenloser, großer Parkplatz (Hülben, 78056 Villingen-Schwenningen, Deutschland).
Der idyllische Neckar-Ursprung im Schwenninger Moos
Schon bei der kurzen Stärkung mit Kaffee und Frühstück spricht mich ein Hunde-Gassigeher an und erzählt, dass der Rundweg durch das Moos rund 3 Kilometer lang und wunderschön ist. Na, den lass ich mir ja sowieso nicht entgehen. Den Spaziergang meine ich.
Der Adria Twin bleibt angenehm von den Bäumen beschattet stehen und ich schwinge mich aufs Fahrrad. Gleich am Beginn des Pfades werde ich erinnert, dass Radfahren hier nicht erwünscht ist. Also schiebe ich mein Bike, wenn Fußgänger in Sicht sind (andere Radler wenden die gleiche Technik an). Vorbei an Moos, Moor, sumpfigen Teichen, Gräsern und Farnen. Schon bald mündet der Weg in einen Holzsteig und eine alte Holztafel bestätigt, dass hier des Neckars Ursprung ist.
Die abgestorbenen Bäume im Wasser, der blitzblaue Himmel, die grünen Gräser, die sich im Wind wiegen. Ein Fotomotiv jagt das andere. Nach der Sumpflandschaft halte ich mich an der nächsten Kreuzung rechts. Dann wieder rechts und schon folge ich dem offiziellen Neckartal Radweg. Dazu gibt es von Kompass übrigens auch eine Tourenkarte (ISBN 978-3-85026-807-3).
Der Radweg führt mich Jett am Rande von Villingen-Schwenningen entlang am Heimat- und Uhrenmuseum vorbei bis zum Neckarbad. Kurz dahinter kommt rechts endlich auch der – noch klitzekleine – Neckar in Sicht. Dem folge ich an Deißlingen vorbei ca. 20 Kilometer bis nach Rottweil.
Rottweil am Neckar – die älteste Stadt Baden-Württembergs
Die Innenstadt von Rottweil ist wirklich sehenswert. Bereits 73 n. Christus stand hier eine Römersiedlung. Und rund 700 Jahre später wurde daraus ein Königshof mit dem Namen Rotuvilla. Der mittelalterliche Name von Rottweil. Tatsächlich geht auch die Hunderasse Rottweiler bis ins Mittelalter zurück. Denn hier, rund um die damalige Reischsstadt Rottweil, waren die Rottweiler als Hirtenhunde weit verbreitet.
Ich lasse mein Fahrrad an einem Radständer an der Hauptstraße und schlendere in Richtung Fußgängerzone. Vorbei an der Kapellenkirche, die leider gerade eingerüstet ist. Gleich daneben kann man den Marktbrunnen bewundern, Eine vierstöckige Brunnenpyramide, die kunstvoll aus Stein gemeißelt ist.
Ein Stück weiter zweigt links die Fußgängerzone ab. Hier reiht sich eine wunderschöne, bunte Häuserfassade bis zum Uhrenturm mit Stadttor hinauf. Die Bauten sind mit Erkern und Wandmalerei verziert. Wer will, kann noch das nahe gelegene, gotische Heilig-Kreuz-Münster besuchen. 2018 wurde es zum Denkmal des Monats gekürt.
Hügelig durch Felder und Wiesen
Nach Rottweil verlasse ich den Neckar für rund 5 Kilometer. Aber schon bald führt der Weg wieder am Wasser entlang. Entlang der Römerstraße Neckar-Alb-Aare. Vorbei an Oberndorf und Sulz. Nach insgesamt rund 70 Kilometern erreiche ich Horb am Neckar. Die Endstation meiner ersten Tages-Etappe. Hier tauchen in der Altstadt nun die ersten Fachwerkhäuser auf. Vorboten für meine nächste Strecke, die mich ins pittoreske Tübingen und Esslingen führt.
Ich kämpfe mich die steile Bildechinger Steige hinauf, da hier oben ein guter Freund von mir wohnt. Wer keine private Unterbringungsmöglichkeit hat, der findet in Horb einige kleine Hotels, zum Beispiel den Steiglehof.
Oder man fährt mit dem Zug nach Villingen-Schwenningen zurück. Mit 1 Mal umsteigen dauert die Fahrt circa eine Stunde. So hat man abends noch Zeit, mit dem Wohnmobil zum netten Campingplatz in Horb zu fahren. Und am nächsten Tag von hier aus die zweite Etappe zu starten. Mit Wohnmobil und Bike auf der Neckartal-Radtour. Im nächsten Blog-Post folgt die zweite Etappe.