Selbstausbau Auflieger-Wohnmobil – wenn Platz und Gewicht keine Rolle spielen
Die Wohnmobil-Welt ist groß. Es gibt so gut wie für jeden Geschmack und Anspruch eine Lösung. Wendig, variabel zu beladen und flott mit einem Van. Ganzjahrestauglich, komfortabel und mit mehreren Schlafplätzen in einem Teilintegrierten. Luxuriös mit viel Bewegungsfreiraum in einem Vollintegrierten. Folglich auch mehr oder weniger Platz für alles, was man im Urlaub gerne dabei haben möchte. Natürlich verschiedene Materialien und Farben im Innendesign. Und, wenn man es ganz speziell haben will, dann gibts noch die Marke Eigenbau.Selbstausbau Auflieger-Wohnmobil – wenn Platz und Gewicht keine Rolle spielen.
Bob der Wohnmobil-Baumeister heißt Martin
Mit Kreativität, handwerklichem Können und Leidenschaft kann man sich sein Wohnmobil selbst gestalten. Vor einiger Zeit habe ich Euch dazu schon den Ducato mit Hubbett und zwei Motorradstellplätzen von Steffen vorgestellt. Heute gibts ein ganz anderes Konzept zu sehen. Gut, man braucht dafür ein paar Dinge, die nicht jeder zur Hand hat:
- Einen Lkw-Führerschein und Fahrpraxis
- Einen Parkplatz, auf dem das 14 Meter Gespann abgestellt werden kann
- Viel Zeit und Material
- Reiseziele, die bei ca. 33 Liter Diesel auf 100 km erschwinglich sind
Alles das hat mein Freund Martin, der in Horb am Neckar zuhause ist. Und obendrein noch jede Menge Ideen, fast ungebremste Bastel-Lust und eine umfangreich ausgestattete Werkstatt. So ist in mehreren Baustufen sein Selbstausbau Auflieger-Wohnmobil entstanden.
430 PS Ferienhaus mit rund 26 qm Fläche
Das Lkw-Gespann mit Iveco Zugmaschine und Sattelauflieger hat Martin günstig erstanden. Das erste Konzept zum Innenausbau hat er inzwischen mehrmals verändert. Dazu haben auch seine beiden Söhne mit Sonderwünschen beigetragen. So sind die blau beleuchteten Boxen unter dem Fernseher im Wohnbereich auf ihren Input zurückzuführen. Zentrales Element ist die großzügige Sitzecke. Hier finden bis zu 8 Personen Platz, die Dank des riesigen Kühlschranks auch bewirtet werden können. Abends bei geselliger Runde greift der Hausherr bei Bedarf dann auch noch auf den zweiten Kühlschrank in der Heckgarage zu. Backofen, Mikrowelle, mobile Herdplatten und ein Gaskocher sichern die Kalorien-Zufuhr.
An den Wohnbereich schließt sich ein Bad mit Waschtisch, großem Unterschrank, Dusche, Chemietoilette und natürlich Fenster an. Der Schlafbereich ist ganz männlich im Höhlenstil. Die untere Ebene punktet mit heizbarem Wasserbett, Lüftungsventilatoren und eigenem TV. An der Garderobe vorbei gelangt man schließlich zur Garagentür. Eine echte Tür! Hinter dieser verbirgt sich ein Teil der Wohnmobil-Technik. Wie zum Beispiel der Warmwassertank mit Heizelement und ein weiteres Notstromaggregat. Zudem ist hier viel Platz (3,2 m x 2,5 m) für Spielsachen aller Art. Wenn’s im Frühling oder Herbst kühl draußen ist, fährt gerne auch mal der rollbare Whirlpool mit. Die Hub-Bordwand könnte bis zu 2 Tonnen in die Garage befördern.
Wärme, Strom und Wasser ohne Limit
In der derzeitigen Ausbaustufe wiegt das Gespann gute 17 Tonnen. Da sind noch locker über 7 Tonnen Zuladung möglich. Über das zulässige Gesamtgewicht muss sich Martin also keine Sorgen machen. Um auch autark stehen zu können, sind reichlich Wasservorräte und Stromversorger eingebaut. 10 Lkw-Batterien liefern 2000 Ah, dazu gibt es noch ein Diesel Notstromaggregat. Und an der Rückwand der Iveco Zugmaschine hängt ein großes Solarpanel. Für die Wärme sorgen zwei Heizungen mit Gebläse und ein Infrarot-Wandpanel.
300 Liter Frischwasser sind ebenso an Bord wie ein eigener, frostgeschützter 50 Liter Warmwassertank und ein 400 l Brauchwasserbehälter. Wasserstand und Strompegel bzw. Ladestand lassen sich an den zentralen Bedienelementen im Flur ablesen. Hier lässt sich auch die elektrische Warmwasserbereitung zuschalten. Ganz im Sinne meines Vaters, der immer sagte, man kann nie genug Steckdosen haben, sind diese im ganzen Wohnmobil verteilt. Dabei werden einige direkt vom Solarpanel gespeist.
Und an alle, die jetzt glauben, man muss mit diesem Wohn-Gespann auf Autohöfen übernachten. Weit gefehlt. Durch die mitlenkende Achse am Auflieger ist der Dreiachser recht wendig. Am liebsten stehen Martin und seine Jungs damit am Bodensee. Können sollte man es allerdings schon – das Auflegen und auch das Einparken. Übrigens liebäugelt Martin damit, sein Selbstausbau Auflieger-Wohnmobil zu verkaufen. Bei Interesse bitte Info an info@lifestyleontour.com. Übrigens ist das Gespann als Wohnmobil zugelassen.
Viel Spaß beim Video zum Selbstausbau Auflieger-Wohnmobil – wenn Platz und Gewicht keine Rolle spielen.