Ausflug zu den Granit-Skulpturen am Capo Testa auf Sardinien
Der Norden Sardiniens bietet unglaublich viel. Natur pur, kleine Buchten, schöne Strände, die Costa Smeralda und den Nationalpark La Maddalena. Eines der faszinierendsten Natur-Schauspiele sind die durch Meer, Wind und Regen entstandenen Felslandschaften bei Santa Teresa die Gallura. Also machen wir heuten einen Ausflug zu den Granit-Skulpturen am Capo Testa auf Sardinien.
Sonnenschein und türkisfarbenes Meer an der nördlichsten Spitze Sardiniens
Vom wunderschönen Camping Isuledda bei Cannigione starten wir mit dem Roller in Richtung Norden. Vorbei an Palau und Porto Pozzo erreichen wir Santa Teresa di Gallura. Von dem Fischer- und Urlaubsort an der nördlichsten Spitze Sardiniens pendeln täglich mehrmals Schiffe nach Korsika. Denn die französische Nachbarinsel ist hier nur 12 Kilometer entfernt. Die Wegweiser nach Capo Testa sind gar nicht so einfach zu finden. Aber schließlich erwischen wir die richtige Straße, die uns bis zur stylischen Bar direkt am Kap führt. Leider hat sie noch geschlossen.
Unsere Wanderschuhe haben wir schon an und folgen den ausgetretenen Pfaden rund um das Capo Testa. Online hatte ich eine Wanderung entdeckt, die rund um die Landspitze und mitten durch die bizarren Felsskulpturen führt. Tatsächlich stranden wir immer wieder in der dichten Macchia, die zwar wunderschön blüht, aber unsere nackten Beine ganz gruselig zerkratzt. Aber auch ohne Rundweg kann man hier stundenlang flanieren und der Fantasie freien Lauf lassen.
Tiere, Fabelwesen und sogar eine Burg- die Granit-Skulpturen am Capo Testa
Kaum zu glauben, dass diese Figuren tatsächlich von der Natur gestaltet wurden. Denn aus jedem Blickwinkel und nach persönlicher Fantasie ergeben sich immer wieder neue Felsskulpturen. Ich sehe einen Baby-Elefanten vor dem dunkelblauen Meer. Einen Leopardenkopf, der eine kleine Badebucht bewacht. Schildkröten, Fabelwesen und sogar ein riesiges Wassertier, oder ist es ein U-Boot, das vor dem Ufer liegt. Als Hobby-Fotograf kann man hier einen ganzen Tag verbringen.
Die weißen Granit-Kunstwerke werden von dem glasklaren Meer eingerahmt, das von helltürkis bis dunkelblau schimmert. Einfach ein visuelles Highlight. Ich klettere einen kleinen Felssteig zur „Burg“ von Capo Testa hinauf. Die Aussicht von hier oben ist genial. Allerdings nichts für Menschen mit Höhenangst, so passt Sonja bei diesem Abenteuer. Sie posiert lieber mit dem riesigen Stein-Vogel, der ganz majestätisch in die Ferne blickt.
Von einer Anhöhe aus sieht der pittoreske Leuchtturm von Capo Testa, eingerahmt von riesigen Felsblöcken, wie eine Miniatur aus. Mitten in der Macchia sonnt sich eine grün-türkise Eidechse auf einem Stein. Sie lässt sich von mir nicht aus der Ruhe bringen, ein Fotomodell. Nach ein paar Stunden kehren wir der faszinierenden Felslandschaft von Capo Testa wieder den Rücken. Ein letzter Blick zurück und noch ein schnelles Bad am Stadtstrand von Santa Teresa di Gallura. Auch hier am Rena Bianca kommt wieder Karibik-Feeling auf. Schneeweißer Sand und ein Meer in Ombre-Farben von hellblau über türkis bis zu tiefblau.
Der Riesenpilz von Arzachena – il fungo
Nach einem gemütlichen Kaffee im entspannten Santa Teresa und einem Spaziergang über den Piazza schwingen wir uns auf den Roller. Denn einen Stopp haben wir noch eingeplant. In Arzachena, der Bezirkshauptstadt, steht auf einem kleinen Hügel mitten in der Altstadt noch eine unglaubliche Felsskulptur. Il fungo – der Riesenpilz wurde auch von Regen und Wind aus einem Granitblock erodiert. Sicher ist hier zur Hauptsaison mehr los – jetzt, Anfang Juni sind wir ganz alleine unter dem schützenden Schirm des Fungo.
Kaum zu glauben, dass wir morgen schon zurück müssen. Vieles haben wir gesehen in den acht Tagen auf der Insel und auf jeden Fall werden wir wiederkommen. Das eine oder andere Highlight hier im Norden wartet auf uns und dann noch der Süden. Der letzte Tag mit dem Ausflug zu den Granit-Skulpturen am Capo Testa auf Sardinien war ein wunderschöner Abschluss. Arrivederci Sardegna!