Die Stadt der Türme auf der Wohnmobil-Reise durch die Toskana
mpiWas für eine traumhafte Woche! Während meiner ganzen Tour in der wunderschönen Toskana lacht die Sonne für mich. Nach den tollen Bike-Touren in Orbetello und Punta Ala, den idyllischen Bergdörfern Pitigliano und Pari und dem traditionsreichen Siena habe ich jetzt noch ein Highlight vor mir. Meine nächste Etappe bringt mich in die Stadt der Türme auf der Wohnmobil-Reise durch die Toskana. Das toskanische Manhattan: San Gimignano.
Hübscher Campingplatz in Laufnähe von San Gimignano
Ich checke im Camping Boschetto di piemma ein. Der liegt nur rund 2 Kilometer von San Gimignano entfernt. An der Rezeption werde ich sehr nett empfangen und es ist auch ein Stellplatz für mich reserviert. Für Wohnmobile ist das flache Areal im oberen Platzbereich vorgesehen. Einige Bäume geben etwas Schatten, aber auf meinem Rundgang über das gesamte Gelände entdecke ich viel mehr. Ein schmaler Weg führt mich den Hügel hinunter durch ein naturbelassenes Wäldchen. Rechts und links sind gemütliche Plätze für Zelt-Camper. Im untersten Platzbereich liegen dann wunderschön mehrere Mobilheime. Von einigen hat man durch die Bäume hindurch sogar einen Blick auf die berühmten Türme von San Gimignano. Schade, dass hier unten keine Wohnmobil-Plätze sind – das wäre genau meins! Übrigens gibt es auch ein sehr nettes Cafe-Restaurant mit Terrasse. Unbedingt reservieren – ich ergattere abends keinen Platz. Neben dem Campingplatz liegt das dazugehörige Schwimmbad, das leider schon geschlossen hat (seit Anfang September).
Ein Bummel durch die Stadt der Türme San Gimignano
Am späten Nachmittag mache ich mich auf und spaziere auf dem Gehweg in Richtung Mittelalter. Gleich vor dem Campingplatz hält auch der Shuttle-Bus, der einen direkt an die Stadt bringt. Unterwegs muss ich natürlich immer wieder die Kamera zücken und die einzigartige Skyline festhalten. Bis zu 54 Meter hoch sind die Geschlechtertürme, umgeben von der hügeligen Landschaft mit Weinbergen. Von den ursprünglich 72 sind noch 15 erhalten. Entstanden sind sie in einer Art Wettstreit zwischen den Patrizierfamilien der Stadt. Jeder wollte den höchsten Turm haben und so am einflussreichsten erscheinen. Der Mensch ist schon ein seltsamer Geselle.
Es ist schon fast 18 Uhr und langsam nehmen die Bewohner wieder „ihre“ Stadt in Besitz. Belebt aber nicht überfüllt geht es in den engen, mittelalterlichen Gassen zu. Auf den wunderschönen Plätzen, wie dem Piazza della Cisterna mit seinem Travertinsteinbrunnen sitzt man gemütlich zusammen. Gleich nebenan reiht sich auf dem Piazza Duomo eine Bar an die andere. Beim Kaffee oder einem Glas Wein kann man die herrschaftlichen Paläste und die Stiftskirche Santa Maria Assunta bewundern. Leider ist es schon zu spät, um auf den Torre Grossa, den höchsten Turm von San Gimignano, zu steigen und in die Landschaft zu blicken.
Traumhafte Aussichten von der Rocca di Montestaffoli
Statt dessen wandere ich abseits der Touristenpfade durch diese schöne, Mittelalterstadt hinauf zur Rocca di Montestaffoli. Es sind nur noch Ruinen von dieser einstigen Festungsanlage übrig. Aber der Blick hinunter ist gigantisch. Im ehemaligen Burggarten finden im Sommer Freilicht-Konzerte statt. Durch die Grünanlagen spazieren die San Gimignaner mit ihren Hunden. Ich treffe eine reizende Dame mit zwei Dackeln – einer davon erholt sich gerade von einer Hüft-Operation. Mit Händen, Füßen und meinem leidenschaftlichen, aber nicht sehr professionellen, Italienisch unterhalten wir uns über Gott und die Welt. Schließlich lädt sie mich ein, mit ihr und ihren Freunden einen Kaffee am Piazza zu trinken. Da kann ich nicht nein sagen.
In der Dämmerung wandere ich schließlich zu meinem Bus zurück. Was für einen schönen Tag hat mir die Stadt der Türme auf der Wohnmobil-Reise durch die Toskana beschert. Ein letztes Foto von den Türmen und den funkelnden Lichtern der Stadt. Morgen werde ich mich weiter ins Chianti wagen und endlich mal wieder auf dem Bike sitzen.