Die Marken – von Sirolo ins zauberhafte Recanati
Auf meiner Wohnmobilreise in die Marken gab es unglaublich viel zu entdecken. Die Region trägt den Beinamen Mare e Monti zurecht. Idyllische Buchten an einer türkisfarbenen Adria, lebhafte Küstenorte und zauberhafte Städte im Hinterland. Auf meinen Tagesausflügen war von einer Wanderung zur Einsiedelei San Marco, über das Städtetreiben in Ancona bis zum pittoresken Pilgerort Loreto alles dabei. Bevor ich Richtung Norden weiterziehe, düse ich mit meiner Honda CRF nochmals durch die Marken von Sirolo ins zauberhafte Recanati.
Der schneeweiße Kirchturm von Sirolo hoch über den Stränden der Region
Gleich am Morgen schlendere ich vom Camping Tobacco Road hinauf in die Altstadt von Sirolo. Der Ort liegt auf einem Kreidefelsen über der Adria. Im Norden grenzt der Monte Conero an. Den habe ich ja bereits mit einer Wanderung zur Bucht Due Sorelle erkundet. Von Weitem sieht man den weißen Turm der Chiesa San Nicolo di Bari, die Stadtkirche direkt am Hauptplatz. Zum Meer hin geht der mit Cafés und Restaurants belebte Platz in die Balkonpiazza Vittorio Veneto über. Zwischen den wunderschön begrünten Balustraden hat man einen traumhaften Blick auf die türkisfarbene Adria. Und die Buchten der schönsten Strände rundherum. Das kleine Städtchen ist sehr gepflegt und vom Tourismus noch nicht überrannt. So wird auf den Terrassen der Cafés italienisch geplaudert. Der Kaffee ist günstig und aus den schlichten Panificios duftet es köstlich nach frischem Brot. Die mittelalterlichen Stadttore und einige sehenswerte Bauten runden das schöne Stadtbild von Sirolo ab.
Das zauberhafte Recanati im hügeligen Hinterland
Mit Latte Macchiato und frischem Panini gestärkt schwinge ich mich auf meine kleine Enduro. Dann geht es gut 20 Kilometer wieder über kurvige Nebenstraßen ins Hinterland. Mein Ziel ist Recanati. Dort stelle ich das Moto am Ortseingang ab und spaziere dann in Richtung Stadtzentrum. Vor mir öffnet sich der weitläufige Piazza Leopardi. Was für ein Postkarten-Ensemble. Auf der einen Seite Bars und Cafés in alten Steinhäusern. Auf der anderen Seite der Palazzo Comunale mit seinen prächtigen Arkaden. Und in der Mitte ragt der Torre del Borgo in den blitzblauen Himmel. Die Stadt hat viel ihrem Ehrenbürger, dem italienischen Nationaldichter Giacomo Leopardi, zu verdanken. Im 18. Jahrhundert logierte seine adelige Familie in einer grandiosen Villa. Heute ist hier ein Museum untergebracht. Und der Leopardi Park, der sich rund um die Ortschaft schlängelt zum Flanieren freigegeben.
In den 1930er und 1940er Jahren wurde Beniamini Gigli weltweit bekannt. Der berühmte Opernsänger, der als Nachfolger von Caruso gefeiert wurde, stammt ebenfalls aus Recanati. Ihm ist im Teatro Persiani ein Museum gewidmet. Ein Bummel durch die geschichtsträchtige Stadt bringt einen zu so manchem Kleinod. Liebevoll dekorierte Plätze, kleine Cafés und viele historische Bauten. Vom Mauerbogen im Innenhof des Palazzo Venieri schweift der Blick bis zum Meer. Dort hat Recanati mit Porto Recanati einen kleinen Strand-Ableger. Abwechslungsreich und vielseitig, das ist diese Region: Die Marken von Sirolo ins zauberhafte Recanati