Wanderung in Istrien vom Camping Vestar zum Vogelschutzgebiet Palud
Wie schon in den letzten Blog-Beiträgen berichtet, habe ich dieses Jahr die erste Mai-Woche in Kroatien verbracht. Auch wenn die ersten Tage noch etwas unbeständig waren, so weckte schon bald die frühsommerliche Sonne das perfekte Urlaubsfeeling. Nach echt traumhaften Radtouren auf der wunderschönen Halbinsel Premantura aus, bin ich zur zweiten Station in die Nähe von Rovinj umgezogen. Inklusive einer Rauf-und-Runter Biketour über den Limski-Kanal. Da hatte ich mir doch einen fast Ruhetag verdient. Ganz entschleunigt breche ich also zur Wanderung in Istrien vom Camping Vestar zum Vogelschutzgebiet Palud auf.
Küstenwanderung von Bucht zu Bucht
Der Morgen im sehr gepflegten Camping Vestar südlich von Rovinj startet entspannt. Mit einem ausgiebigen Frühstück – Brötchen gibt es ja jeden Tag frisch am Camping Backstand. Auf outdooractive sehe ich eine interessante Wanderung, zu der ich direkt in „meiner“ Bucht starten kann. Es geht südlich an der Bucht entlang, an deren Ende liegt der kleine Camping Platz Mon Paradis, der noch geschlossen ist. Ich folge dem Weg erst am Ufer entlang und dann durch das Schatten spendende Pinienwäldchen. Da einige Trampelpfade kreuzen, muss man sich immer mal wieder am Meer orientieren. So lange das rechter Hand durch die Bäume blitzt, ist alles in Ordnung.
Ich komme an einigen Buchten vorbei, manchmal muss ich über die Felsen klettern, um am Wasser zu bleiben. Es ist noch menschenleer hier. Das glasklare Wasser hat Löcher und kleine Teiche in den Stein gespült. In einer etwas größeren Lake entdecke ich Einsiedlerkrebse. Der kleine Kerl lebt wohl auf großem Fuß und hat ich eine ziemlich große Hütte ausgesucht, die er jetzt spazieren trägt. Sollte ihm das Haus dann doch nicht mehr passen, sucht er sich ein neues. Hat er etwas passendes gefunden, erkundet er es mit seinen Scheren. Wenn’s passt – dann ruckzuck raus aus dem alten Haus und rückwärts rein ins neue. Das Schneckenhaus schütz ihn vor seinen Feinden, da der Einsiedlerkrebs keine eigene, harte Schale hat.
Frisch und grün trifft Meer – Das Vogelschutzgebiet Palud
Die Bucht Bacvice ist etwas belebter, da man hierher mit dem Auto fahren kann. Im Sommer ein sehr beliebter Strand. Etwas weiter gibt es eine Römische Zisterne zu bewundern. Hier reichen die satten, grünen Wiesen fast bis ans Meer heran. Kein Wunder, dass Ponys friedlich grasen und mir eine ganze Ziegenherde auf Futterwanderung entgegen kommt. Bevor der Weg wieder weiter ins Landesinnere abbiegt, passiere ich noch eine alte, knorrige Olivenbaum-Plantage.
Schließlich komme ich am Vogelschutzgebiet Palud an. Dieses Areal ist übrigens das einzige seiner Art in ganz Istrien. Palud wurde künstlich erschaffen. Anfang des 20. Jahrhunderts hat man Meerwasser eingeleitet und so ist eine einzigartige Mischung aus Süß- und Salzwasser entstanden. In der Regenzeit wächst der See auf ein vielfaches seiner Größe an und im Winter kann man hier sogar Flamingos beobachten. Meine Ausbeute ist eher mager. Von den 220 verschiedenen Vogelarten erspähe ich nur wenige. Wahrscheinlich hätte ich ein Fernglas mitbringen sollen. Das Vogelschutzgebiet Palud ist frei zugänglich und kostet keinen Eintritt. Von der westlichen Seite führt ein Pfad zu einer wirklich hübschen Bucht. Im Sommer für einen Badestopp ideal.
Zurück durch das Landesinnere
Nachdem ich Palud umrundet habe, nehme ich den Weg durch das Landesinnere zurück. Hier kommt man auch an der Konoba Mofardin vorbei. Leider hat sie zu, wahrscheinlich ist einfach noch zu wenig los. Es geht an Kalandra vorbei über Seitenstraßen zurück nach Vestar. Kurz vor dem Ort führt die Abzweigung nach links wieder zum Camping Mon Paradis und dann am Meer entlang direkt in den Camping Vestar. Langsam senkt sich die Sonne am Horizont und wieder erwartet mich ein grandioses Farbspiel am fast wolkenlosen Himmel. So lasse ich den Tag ausklingen. Schön war sie, meine 10 km Wanderung in Istrien vom Camping Vestar zum Vogelschutzgebiet Palud.