Klein aber oho – drei Mal Slowenien mit dem Wohnmobil
Alle haben wir sehnsüchtig darauf gewartet! Die Grenzen gehen Stück für Stück wieder auf. Gestern am 15. Mai 2020 hat Slowenien, für mich von Hermagor nur einen Katzensprung entfernt, die Grenzkontrollen beendet. Jetzt sollte man nur noch daran denken, dass man auch wieder nach Hause zurückkommt. Ich muss mich also voraussichtlich noch bis Mitte Juni gedulden. Trotzdem zeige ich Euch heute, sozusagen als Inspiration, schon mal meine Slowenien Tipps. Klein aber oho – drei Mal Slowenien mit dem Wohnmobil.

Wunderschön eingebettet in die Natur und ein Wanderparadies: Der Bleder See
Nur rund 22 Kilometer von der österreichisch-slowenischen Grenze (Karawankentunnel) entfernt liegt Bled mit seiner historischen Burg und seinem malerischen See. Im Camping Bled findet man einen top ausgestatteten Platz mit großzügigen Stellplätzen und einem tollen Restaurant inklusive Terrasse mit Seeblick. Entlang der Uferstraße reihen sich kleine, hübsche Restaurants. Ich kann das Sova empfehlen. Frisch gekocht, abwechslungsreiche Speisekarte und charmantes Ambiente zum fairen Preis.
Direkt am Campingplatz gibts eine Wanderkarte (oder auch zum Mountainbiken) für die Region. Ein absolutes Highlight für mich war die Vintgar Schlucht. Eng, felsig, sprudelndes Wasser und einfach beeindruckend. Noch etwas einsamer liegt der 27 Kilometer entfernte Bohinj See. Eng an die Berge des Triglav Nationalparks gekuschelt wirkt der bis zu 45 Meter tiefe See dunkelblau. Auch von hier aus starten diverse Wanderrouten zu Wasserfällen oder hinauf auf die Berggipfel.

Weiße Felsen, türkisfarbenes Wasser und endlos viele Hängebrücken: Die Soca Schlucht
Von Tarvis, der italienischen Grenzstadt (voraussichtlich ab 3. Juni wieder erreichbar), sind es circa 30 Kilometer ins slowenische Bovec. Schon der Ort ist einen Besuch wert. Die Häuser sind liebevoll hergerichtet und in den zahlreichen Restaurants gibt es die berühmte Soca Forelle und vieles mehr. Ich liebe übrigens den Bar Cafe, der hier in Slowenien auch in den Supermärkten verkauft wird.
Für die Erkundung der Soca Schlucht kann man von hier aus entweder noch ein Stück weiter südlich bis nach Kobarid fahren oder gleich bei Bovec zum Mini-Ort Vodenca abbiegen. Dort gibt es gleich zwei Campingplätze zur Auswahl. Ich persönlich bevorzuge das Kamp Vodenca, da es etwas ruhiger ist. Ein paar Meter weiter im Kamp Liza beginnt der Soca Wanderweg. Entlang weißer Felsen kann man sich an dem türkisfarbenen Wasser gar nicht satt sehen. Über einige Hängebrücken geht es immer wieder hin und her bis zur großen Soca Schlucht. Die wird im Sommer von plantschwütigen Badegästen heimgesucht. Der restliche Weg ist meist recht ruhig.
Für eine zweite Wanderetappe hält man sich in Bovec in Richtung Trenta. Der recht einfache Campingplatz Kamp Triglav liegt ebenfalls direkt am Soca Wanderweg und ist der ideale Ausgangspunkt, um bis zur Soca Quelle hinaufzusteigen. Die liegt am Ende eines felsigen Steigs mitten im Triglav Nationalpark.

Portoroz und Piran – Zwei Perlen an der slowenischen Riviera
Was? Slowenien liegt am Meer? Das fragen viele. Tatsächlich ist die Uferlinie nur 46 Kilometer lang. Dafür aber umso schöner. Absteigen kann man im ganzjährig geöffneten Campingplatz Camp Lucija in Portoroz. Mit Meerblick und direkt an der Wander- und Bikepromenade. Der Platz grenzt direkt an den Hafen an, trotzdem ist die Wasserqualität ok.
Von hier aus sind es nur wenige Gehminuten ins Zentrum von Portoroz mit seinen Shops, Restaurants und Strandcafes. Ein paar Kilometer weiter – genauer gesagt fünf – findet man das entzückende Piran. Eines meiner absoluten Lieblingsstädtchen. Auf einer felsigen Landzunge schauen die bunten Häuser hinaus aufs blaue Meer. Durch enge Gässchen geht es hinauf bis zur Domkirche St. Georg mit grandiosem Ausblick. Danach lädt der kreisförmige Tartini Platz zu einer Kaffeepause ein.
Neben Stadt und Städtchen lohnt eine Fahrradtour zu den Salinen von Sečovlje in denen noch heute Salz gewonnen wird. Der Naturpark mit einer Fläche von 6,5 km² grenzt direkt an die kroatische Grenze.
Wer Lust hast, kann von hier aus auch einen Ausflug ins 39 Kilometer entfernte Lipica machen und dort die majestätischen Lipizzaner besuchen. Und dann wäre da noch die lebendige, fröhliche Hauptstadt Ljubljana. Hier lohnt sich ein Stopp mit Stadtbesichtigung auf dem Heimweg. Ich hoffe, Ihr habt jetzt Lust auf dieses spannende Land bekommen. Dann nichts wie hin, sobald die Reisefreiheit es ermöglicht. Klein aber oho – drei Mal Slowenien mit dem Wohnmobil.