Von Salzburg in die Steiermark auf dem Mur-Radweg
Ob auf einer Wohnmobil-Reise oder einfach so: Ich bin ein großer Fan von Fluss-Radwegen. Besonders im Sommer ist es einfach herrlich, neben einem plätschernden Flusses talabwärts zu fahren und dabei die Landschaften rechts und links des Ufers zu genießen. Wie zum Beispiel den Mur Fluss-Radweg entlang von Salzburg in die Steiermark.
Wohnmobil Destinationen mit Fluss-Radtouren
Bei mir in Kärnten habe ich schon den einen oder anderen Fluss abgeklappert – allen voran natürlich den wunderschönen Gailtal-Radweg. Aber auch in Osttirol (der Iseltal-Radweg), in Südtirol (Etschtal), im Trentino (Brenta-Radweg) und in meiner fränkischen Heimat (Pegnitz-Radweg) konnte ich in den letzten zwei Sommern traumhafte Fluss-Kilometer sammeln.
Der Mur entlang
Vor kurzem kam noch eine Etappe des Ennstals dazu – von Schladming nach Flachau. Diese steirisch-salzburgarische Kombination – nur in umgekehrter Reihenfolge – bietet auch der Mur-Radweg, den ich von Muhr bis Murau mit meinem Haibike und zwei erprobten Radkumpanen erkundet habe. Die Mur entspringt im oberen Murtal. Von der Sticklerhütte aus kann man zum Ursprung wandern, das werden wir sicher zu einem anderen Zeitpunkt nachholen, denn die Gegend dort ist wunderschön.
Wir sind mit meinem Adria Twin Wohnmobil und drei Rädern an Bord angereist. Ich kann ja das Bett hochklappen und so Laderaum für zwei Fahrräder schaffen, die am Boden mit Zurrösen gesichert werden. Das dritte Radl steht parallel zu Fahrer- und Beifahrersitz, da bleibt noch gut Platz für einen Mitreisenden auf der hinteren Sitzbank.
Der Mur-Radweg
Kurz hinter Muhr (bei St. Michael), in Richtung Kraftwerk findet sich ein kostenloser Parkplatz. Die ersten Kilometer bis nach St. Michael im Lungau verlaufen auf der wenig befahrenen Bundesstraße. Schon hier genießt man ein wunderschönes Bergpanorama. Wir umfahren St. Michael und machen uns gleich weiter Richtung St. Margarethen. Zur Rechten thront der Aineck, den wir im Winter sehr oft mit den Skiern heimsuchen. 2018 entstand dort eine Gondel, die den total überforderten Zweier-Sessellift endlich abgelöst hat.
Beim Anblick der Talstation überkommt mich schon die erste Winter-Vorfreude. Weiter gehts an einer türkisfarbenen – ja, das gibts auch hier, nicht nur im Socatal – Flusslandschaft vorbei bis nach Tamsweg. Auf Halbhöhe sieht man die Wallfahrtskirche St. Leonhard. Wir biegen zum Tamsweger Zentrum ab und löffeln im hübschen Gastgarten des Schloßcafes einen Latte Macchiato. Der idyllische Marktplatz ist von liebevoll restaurierten, alten Häusern umgeben – eins davon das Rathaus.
Parallel zur Murtalbahn
Wir verlassen Tamsweg wieder und folgen der Mur talabwärts mal in der Talsohle, mal auf den Hügeln bis zum letzten größeren Ort in Salzburg, Ramingstein, der von der Burg Finstergrün bewacht wird. Wir radeln jetzt eine zeitlang parallel zur einspurigen Murtalbahn, die das Tal von Murau bis Tamsweg durchquert. Kurz vor Predlitz überfahren wir dann die Grenze in die Steiermark und bei mir erwacht sofort die Lust auf Käferbohnen und Kürbiskernöl.
Wir haben nun die Hügel hinter uns gelassen und erreichen nach einem letzten Anstieg Murau. Gleich nach dem schön angelegten Freibad eröffnet sich der erste Blick auf die Häuser der Altstadt, die sich in bunten Farben am Ufer aufgereiht haben. Bekannt ist die Murauer Brauerei und die Holzstraße, entlang der man die Jahrhunderte alte Holztradition in dieser Region erleben kann. Hier endet unsere Radreise.
Und da man mit Zug und Bus nicht wirklich wieder zurück nach Muhr kommt, haben wir uns bei dem Busunternehmen Bacher ein Rückfahrticket reserviert. Fünf Mal pro Woche shuttelt das Familienunternehmen in dritter Generation Muttal-Radler von Bad Radkersburg bis nach Muhr. Am Steuer unseres Fahrradtransports sitzt Barbara – eine nette und rasante Chauffeuse, die uns flott und sicher zurück zum Ausgangspunkt bringt. Danke Barbara – es ist immer wieder eine Freude, eine Frau mit Benzin im Blut zu treffen.