Rückblick auf die schönsten Italien Touren 2021 mit Extra-Bonus
Auch wenn ich noch den Skipass um den Hals hängen habe und der Frühling ein paar Wochen entfernt ist, so kommt doch langsam Reiselust auf. Und wie kann man sich besser auf neue Wohnmobil-Abenteuer freuen, als die bereits erlebten Revue passieren zu lassen. Und weil es zu jedem Trip noch ein Erlebnis gibt, das in den Blog-Beiträgen zu kurz gekommen ist, lohnt es sich besonders. Hieralso der Rückblick auf die schönsten Italien Touren 2021 mit Extra-Bonus.
Der zauberhafte Norden Sardiniens
Sardinien stand ja schon länger auf meinem Wunschzettel. 2020 hat mir die Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Voller Hoffnung (und ein kleines bisschen blauäugig) hatte ich also schon früh meine Fähre für Ende Mai 2021 gebucht. Das Glück war mir hold und wenige Tage vorher gingen auf Sardinien die Ampeln auf grün. So traf ich auf leere Campingplätze und höchst überschaubaren Tourismus. Ganz so, wie ich es mag. Neun Tage hatte ich auf der Insel zur Verfügung, die ich ausschließlich dem zauberhaften Norden gewidmet habe. Für Ausflüge und Stadtbesuche hatte ich den 125er Roller an Bord. Meine Highlights waren die faszinierende Grotte di Nettuno, der karibische Spiaggia Pelosa, die schönste Bucht Sardiniens Cala Goloritze, die elegante Costa Smeralda und die eindrucksvollen Felsskulpturen am Capo Testa.
Extra: Aber auch das Landesinnere ist wirklich schön. Hügelig bis bergig, mit vielen Wäldern, Wildschweinen und anderem Getier. Ein wirklich reizvoller Tagesausflug, leider bei mir mit unfreundlichem Wetter, ist die Rundfahrt von Arzachena (hier kann man den lustigen Fels-Pilz besuchen) über Luogosanto nach Tempio Pausania. Auf dem Weg sieht man verschlungene Korkeichen und je höher man sich hinaufschraubt, desto kühler wird es. Tempio Pausania liegt auf 500 m Höhe und hat neben der schönen Kirche San Pietro auch eine hübsche Altstadt mit vielen Granit-Häusern. Wer den Tag noch ausdehnen will, kann einen Abstecher nach Aggius machen, das unter Felszinnen liegt.
Die Rundfahrt geht weiter nach Luras und bald danach zweigt eine Sackgasse zum Lago di Liscia ab. Der See war bei gruseligem Wetter nicht sehr einladend, aber ein Wegweiser zum Olivastri millenari führt zu den ältesten Olivenbäumen der Insel. Für den kleinen Rundwanderweg muss man Eintritt zahlen. Dafür ist keiner der Olivenbäume jünger als 1.000 Jahre, der älteste sogar zwischen 4.000 und 5.000 Jahre alt. Die riesige Baumkrone ist fast wie ein Mehrfamilienhaus.
Hübsche Orte, tolle Bike-Touren und Camping direkt am Comer See in Italien
Anfang Juli 2021 hab ich dann den Ducato wieder gepackt und dieses Mal statt dem Roller das Mountainbike eingeladen. Mein Ziel war der Comer See, auch der Neuland bzw. Neusee für mich. Mit drei Stationen habe ich mich gegen den Uhrzeigersinn um den wunderschönen, mediterranen See herum-gecampt. Neben den schönen Bike-Touren im Norden des Lago di Como haben mich besonders die Städte und Städtchen fasziniert.
Lecco, eine lebhafte Stadt direkt am See mit riesigem Wochenmarkt, auf dem einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Das pittoreske Bellagio, das sicher in der Hauptsaison zu touristisch ist, bei meinem Besuch aber einfach nur schön war. Von hier kann man mit dem Boot nach Varenna fahren, das neben seinen zahlreichen Cafes und Restaurants am Wasser auch einen großen Botanischen Garten zu bieten hat. Und natürlich Como, wo leider gerade die Flaniermeile am Hafen neu gebaut wurde. Dafür war der Ausflug mit der Standseilbahn hinauf nach Brunate ein Traum.
Extra: Auf der Halbinsel, an dessen Spitze Bellagio liegt und die die beiden Arme des Lago di Como trennt, geht eine kurvige Bergstraße von Bellagio hinauf nach Madonna del Ghisallo. Übrigens eine berühmt-berüchtigte Etappe auf dem Giro d’Italia. Die Wallfahrtskirche liegt auf 750 m Höhe am Monte San Primo. Papst Pius XII. hat sie zur Schutzheiligen der Radfahrer ernannt. In der putzigen kleinen Kirche sind Fahrräder und Trikots von der Creme de la Creme des Rennradsports untergebracht. Vor der Kirche steht das Denkmal für Fausto Coppi, ein italienischer Nationalheld im Radsport.
Und gleich daneben entstand unter der Schirmherrschaft von Fiorenzo Magni ein Fahrradmuseum. Für alle Radl-Fans absolut sehenswert. Fast ein Jahrhundert Fahrradsport ist hier dokumentiert. Unglaublich, mit welch simplen Geräten damals diese Bergetappen bezwungen wurden. Besonders amüsiert hat mich die Sammlung der rosa “Trikots”. Wobei das am Anfang ja struppige Wollpullover waren – herrje, da muss man ja drin gelitten haben. Ich musste mich schon beim Hinschauen überall kratzen. Nehmt Euch Zeit – es gibt echt viel zu sehen.
Herbstliche Wanderung am Monte Terlago auf dem Rückweg vom Iseosee
Anfang Oktober hab ich mich kurzentschlossen nochmals Richtung Italien aufgemacht. Dieses Mal waren die Fellnasen mit dabei. In der Hoffnung auch etwas herbstliche Sonne bin ich zum Iseosee gefahren. Auch der war für mich neu, die Wandertouren habe ich mir wie meistens auf outdooractive.com rausgesucht. Leider war das Wetter nicht so prickelnd. Von den fünf Tagen hat es an dreien geregnet. Aber egal, es war genug, um den Iseosee kennenzulernen. Das Städtchen Iseo am Südostende des Sees lädt mit seiner tollen See-Promenade, einer schönen, verkehrsberuhigten Innenstadt und vielen Cafes und Restaurants zum Bummeln ein.
Von hier aus habe ich auch die erste Wanderung gestartet. Meine zweite Station war, etwas weiter nördlich am Ostufer gelegen, Marone. Der wirklich geniale Stellplatz direkt am, ja fast schon im, See hat viel Regen vergessen lassen. Übrigens hat mir der Campingplatzbesitzer Bruno unbedingt einen Besuch auf der Monte Isola empfohlen. Fährboote gehen von Sale Marasino aus. Mache ich das nächste Mal. Den einzigen richtigen Sonnentag am Iseosee habe ich hier mit Ella und Lucy für eine Traumwanderung zu den Piramidi di Zone genutzt. Das war wirklich einzigartig!
Bei Regen habe ich dann den Iseosee verlassen. Aber im Trentino war schönes Wetter angesagt. So war schnell entschieden, dass wir hier noch einen Wanderstopp einlegen. Oberhalb von Trient liegt ja der Lago di Terlago. Hier habe ich im Camping Lilla schon öfter Station gemacht. Und sehe gerade, dass ich da noch nie darüber im Blog geschrieben habe…. Werde ich nachholen. Dieses Mal lenkte ich den Ducato noch ein gutes Stück weiter bergauf bis nach Monte Terlago.
Extra: Hier beginnt mein Rundwanderweg – wieder auf outdooractive.com entdeckt. Es geht von Monte Terlago (Parken am nördlichen Ortsende gratis) über das Hochplateau. Die Wiesen sind auch im Oktober noch herrlich grün und endlich kann ich wieder in Bermudas und Kurzarmshirt marschieren. Ich folge immer den Wegweisern des Rundwegs zum Lago di Lamar. Bis dorthin begegnen wir keiner Menschenseele. Übrigens ließe sich die Tour auch gut mit dem Moutainbike fahren. Der Lago di Lamar spiegelt Berge und Wälder in intensivem Türkis. Lucy, der getarnte Biber, nimmt gleich ein Bad in den kühlen Fluten. Von hier führt der Weg am See entlang bis zum angrenzenden Lago Santo. Tatsächlich ist hier oben auch ein Campingplatz, der allerdings nur im Sommer offen hat.
Am Westufer des Lago Santo führt ein Pfad an den Parkplätzen vorbei und biegt dann links in den Wald ab. Den verlässt man in Vallene wieder und ist nun gleich zurück am Ausgangspunkt. Insgesamt rund 11 Kilometer. Ist sicher zu jeder Jahreszeit eine schöne Tour.
So, das wars, der Rückblick auf die schönsten Italien Touren 2021 mit Extra-Bonus.